Der Streit um das Semesterticket war eine Diskussion auf mehreren Ebenen. Neben dem reinen Sachkonflikt ging es um die Kompetenzen der studentischen Verhandlungsführer und die Frage, wie viel Idealismus Hochschulpolitik außerhalb des Elfenbeinturms verträgt. Im Internet brach währenddessen eine Metadiskussion aus, in der sich Regensburger über das Wesen der Studenten zankten.
„Nein, Herr Polizist, ich bin nicht gefahren!“ Ihre von einem verlockend reuigen Augenaufschlag begleiteten Worte an einem Samstagabend im Dezember auf irgendeinem Supermarktparkplatz am Rande einer Vorstadt. Der Beamte blickt kritisch prüfend in die grünen Augen der jungen Frau am Steuer eines BMW E46 Coupés in Arcticsilber. Im Hintergrund sein Kollege.
Inzwischen haben wir uns fast daran gewöhnt, jedes Semester 500 Euro an die Staatsoberkasse Bayern zu überweisen. Doch die Rufe nach einer Abschaffung sind nie verklungen. Jetzt gibt es den wohl vielversprechendsten Versuch: Unterschreiben bis Ende Januar mehr als 940 000 Menschen in bayerischen Rathäusern wird es einen Volksentscheid geben – wenn nicht die bayerische Regierung zuvor kommt und die Studiengebühren freiwillig abschafft.