Von Dachterrassen und Mülldramen – Neues aus der Studierendenstadt
Die Studierendenstadt Pentling hat eigentlich alles, was ein Student zum Leben braucht: Eine (mehr oder weniger) gute Busverbindung, ein (mehr oder weniger) funktionierendes WLAN und eine (mehr oder weniger) ausreichende Zimmergröße. Alles mehr oder weniger. Aber einen guten Ruf? Schon lange nicht mehr – vor allem, wenn man sich in die Untiefen des Facebook-Chat der Studierendenstadt begiebt. Unter dem Motto »Commentary Corner schlägt wieder zu!« schreibe ich in meinem Teil der Wohnsinn-Kolumne über die Ereignisse in der Großberger Wohnanlage aus der Sicht eines Facebook-Gruppen-Beobachters. Heute über Dachterrassen und Mülldramen…
Auf dem Flachdach des Gebäudes ist eine Dachterrasse installiert, so munkelt man. Der Ausblick über die B 16 und das Autobahnkreuz A3/A93 könnte schön sein, so vermute ich. Ich selbst war noch nie oben und werde es auch nie mehr können, denn die ist seit neuestem gesperrt. Wegen »Raudis«. Das kam so: Seit circa April 2018 – so lange verfolge ich das Drama nun bereits – gab es vermehrt Ansammlungen von Müll. Dann folgte eine Sperrung und man entschied wieder, die Terrasse zu öffnen – dank dem Einsatz der Studierenden und in der leisen Hoffnung, so etwas nicht wieder durchziehen zu müssen. Dann der Schock. Ein Bild erreichte mich: Eine Bierflasche mit Sekundenkleber an einem Holztisch befestigt – eine Schweinerei auf höchstem intellektuellem Niveau. Und Momente, in denen ich mir denke: Gott sei Dank bin ich nicht da oben gewesen. Die einzige Hoffnung, den Ausblick von oben doch noch genießen zu können, senden die solidarischen Leute, die zusammen mit dem Hausmeister den Müll wegräumen. Ändern tut sich zunächst – wie immer – nichts. Leider kam dann ein schöner Post eines Mitbewohners: Scherben und Müll auf der Terrasse. Egal wie oft – die Reaktion ist immer dieselbe: »Einfache Regeln, die offenbar schwer einzuhalten sind«, schreibt einer.
Doch nicht nur die Dachterrasse hat Probleme mit der Sauberkeit: Auch die Treppenhäuser beinhalten neben den Türmatten Überraschungen für die Bewohner. Ganz besonders schlimm bekommt es Haus C zu spüren Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie sehr ein lange stehender Müllsack auf den Gängen in Kombination mit schwülwarmer Sommerluft »riechen« kann. Wenn ich mir vorstelle,was darin ist und eigentlich seit geraumer Zeit in einer der sechs oder sieben Restmüllcontainer sein sollte.Es bleibt nicht lange unbemerkt und die »Wütend«-Stempel haben wieder Hochkonjunktur. Allerdings sollte ich in diesem Fall wirklich Haus C verteidigen: das hat sein Problem ohne Sperrungen und dutzende Emails des Hausmeisters in den Griff bekommen – im Gegensatz zur inzwischen wieder gesperrten Dachterrasse.
Es sind genau diese Momente, in denen ich mich frage: Warum wohne ich hier überhaupt? Ganz einfach: Weil’s manchmal lustig ist. Und nach dem Motto verfahre ich auch das nächste Mal, wenn es wieder heißt: »Commentary Corner schlägt wieder zu!«