Wohnsinn | Klappe, die erste

Wohnsinn | Klappe, die erste

Wohnst du noch oder lebst du schon? Sind wir mal ehrlich und geben zu: Ja, wir wohnen noch. Nicht mehr im trauten Nest der Eltern, aber wir wohnen. Ist ja auch eigentlich eine Errungenschaft, in einer so begehrten Stadt wie Regensburg tatsächlich ein bezahlbares Dach über dem Kopf gefunden zu haben. Nun wohnen wir jedoch nicht alleine und weit entfernt von unseren Spezies-Kollegen, nein. Wir teilen uns mit vielen anderen wissbegierigen Homo sapiens studenticus ein sogenanntes Wohnheim. Und so kommt es, dass sich von Zeit zu Zeit auch ein bisschen Leben in das Wohnen schleicht. Das passiert in Form von kuriosen bis geradezu erheiternden Dingen, die sich in so einem Wohnheim abspielen können – echter »Wohnsinn« eben. Weil wir das – vielleicht trügerische – Gefühl haben, unsere Geschichten könnten auch andere super unterhaltsam finden, nehmen wir euch in der nächsten Zeit jede Woche mit in unsere Wohnheime. Naja, zumindest gedanklich. Wir, das sind Yvonne, Lena und Regina:

Ich, Lena, wohne im Kasernenviertel, in einer großen Wohnanlage mit sehr vielen Wohnungen. Das ist im Grunde kein klassisches Wohnheim, denn hier wohnen nicht nur Studierende, sondern Vertreter aller nur denkbaren Bevölkerungsgruppen. Und wo so viele verschiedene Menschen aufeinander treffen, gibt es immer viel zu lachen, oder zum Kopfschütteln. Es gibt allerdings auch Erlebnisse der gruseligen Art, oder welche zu derart unchristlichen Uhrzeiten, zu denen ich offen gesagt lieber geschlafen hätte. Und da ich weder gerne alleine lache, noch mich gerne alleine grusele, lasse ich euch gerne an meinen Erlebnissen teilhaben. Wer weiß, vielleicht erkennt der ein oder andere von euch sich ja selbst als mein Nachbar wieder.

 

Mein Name ist Regina und ich wohne in einem katholischen Studentenwohnheim. Nein, das heißt nicht, dass ich von Klosterschwestern umzingelt werde, die abends mein Zimmer kontrollieren und mich morgens zum Kirchgang wecken. Sehr wohl bedeutet es aber, dass in meinem Wohnheim nur weibliche Studierende ein Zimmer anmieten dürfen – bis auf den Bruder von Schwester Burgi, der als Hausmeister das männliche Monopol im Hause bildet. Ach ja, Schwester Burgi – die Ordensschwester, die regelmäßig ihr Unwesen im Haus treibt. Sie wohnt nicht dort, kommt aber mehrmals wöchentlich vorbei, um nach dem Rechten zu sehen. Und recht ist ihr alles, bis auf Unordnung, Dreck und männliche Wesen. Die müssen deshalb auch bis spätestens 24 Uhr das Wohnheim verlassen haben. Da um diese Uhrzeit aber schon Schlafenszeit im Kloster angesagt ist, kann sie das schlecht persönlich kontrollieren. Deshalb hängen auch Warnungen an der Haustür, die uns davon überzeugen sollen, dass das Gebäude videoüberwacht wird. Klingt alles erstmal ziemlich veraltet und langweilig? Es gibt tatsächlich allerlei spannende Vorkommnisse zu berichten. Bilde ich mir zumindest ein. Aber überzeugt euch selbst.

 

Ich bin Yvonne und wohne in einem Studentenwohnheim. Obwohl ich finde, dass das so nach Studentenwerk klingt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Anlage den Namen Studentenwohnheim überhaupt verdient. Vor allem als ehemaliges Hotel »Vier Jahreszeiten«, das im Sommer 2014 zu einer Studentenwohnanlage mit 277 Appartements, verteilt auf drei Blöcke, umgebaut worden ist. Jedes Appartement hat ungefähr dieselbe Ausstattung: kleine Küche, eigenes Bad und einen Wohn-, Schlaf- und Arbeitsbereich – und das auf 21 qm. Dafür sind die Preise auch angebracht. Ich bin also sehr froh, behaupten zu können, dass ich in der Studentenstadt Pentling in Großberg an der B16 mit direktem Blick auf die A93 wohne. Dass es dort auch Sachen gibt, die theoretisch überall passieren können – aber nicht unter diesen Umständen – würde ich schon sagen. Kleine Geschichten aus dem Leben einer Politikwissenschaftsstudentin, die es in sich haben.

Wenn ihr jetzt Lust auf mehr habt (aber auch, wenn nicht): Nächsten Donnerstag wird euch Lena ins Kasernenviertel entführen. Dranbleiben!

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