Mule Medley
Runway, City, Houses, Clouds und du, verloren zwischen dem Grau des Himmels und dem der Straßenzüge, die sich wie Endlosschleifen um deinen Hals legen und dich als Ornament von den Autobahnbrücken baumeln lassen.
Singe doch lieber die alten Lieder von deinem Leben in den Bergen Tennessees, aus denen deine Worte gleich smoke signals emporstiegen.
Johnny I’m sorry but I carved out our names
on one of the windows on one of the graves
Johnny I’m sorry, but I kept all your thoughts
That you let by the drop, you let by the drop that you let by the(0.27 – 0.48)
Fall! Versinke in Bach und Berg und lass dich weiterreichen in sentimentalen Reigen mit Geigen, bis du in meine Arme fällst – Du bist sehr schön, but we haven’t been introduced (2.19 – 2.24) – als ob es von Gewicht wäre. Als ob es uns diese Welt ketten könne! Lass stattdessen die Kinnor erklingen und arise as did the god ninti and ishkur (1.04 – 1.22). Und wenn sie uns von ihren Tempeln grüßen, schnitze ich aus deiner Haut die neuen Sonnen und ziehe die Monde aus deinen Rachen. Werfe sie in kosmischem Spiel gegen einen Himmel, stürze mich in die geifernde Masse und singe
Auf die Plantage! Stürm die Plantage! Lass das Baumwollbällchen auf Blutlacken treiben, denn heute proben wir den Aufstand! Doch als wir ankamen, lagen die Felder in saftigen Grün- und Gelbschattierungen vor uns und die Ketten waren nicht viel mehr als Rostreste im Lehmboden, an denen ich mein Fleisch schnitt und es dir reichen wollte, aber als ich mich umdrehte, warst auch du verschwunden, also ließ ich mich ins Gras gleiten und flocht mir aus ihm eine Gitarre und als der Abend einsetzte, zog ich die Halme nach und begann zu spielen:
“Blanker Unsinn!”, würde der gewissenhafte Zuhörer spätestens jetzt ausrufen und erbost aufspringen, „Sie befanden sich doch gar nicht im Besitz eines Maultiers!“ Dann würde ich für einen kurzen Moment meine Bühne verlassen, und beruhigend meinen Arm um seine Schulter legen, um ihn mit loyaler, aber bestimmter Geste an die Bar zu führen. „ Mein Freund!“, würde ich sagen, nachdem wir uns beide einen Whiskey bestellt hätten, „Es ging mir doch nie um das arme, despektierliche Mischtierchen, sondern um das Gefühl. Ich dachte, dass es angemessen wäre, die Menschen mit einer ihnen bekannten Melodie zu verabschieden, welche sie noch lange in ihren Herzen tragen würden und die bei der kleinsten Erwähnung oder Sichtung, jenes besungenen Tierchens, von neuem und wie von Zauberzunge gesungen, zu ihnen zurückfinden würde. „Der gewissenhafte Zuhörer, der sich mir nun als Norbert zu erkennen gibt, nickt verständnisvoll, oder auch nur betrunken. Ich winke Lenny zu mir und sage ihm, dass heute alle seine Getränke auf mich gehen würden. Ich weiß – und dies auch nur, um die letzten Zweifler zu beruhigen – dass der Schankwirt dieses Hauses Lenny heißt, da ich nur in Etablissements zu spielen pflege, die einen Lenny als Schankwirt zu unterhalten pflegen. Routiniert spränge ich auf meine Bühne, griffe mir meine Grasgitarre und entschuldigte mich bei den Anwesenden für den plötzlichen Stilbruch, ehe ich, mit der Wiederaufnahme des von mir so sorglos abgebrochenen Standards beenden würde.
The train pulled out and I swung on behind
Crazy ‚bout her that hard headed woman of mine (1.17 – 1.29)
F&A mit dem Autor des Artikels:
Was ist dies für ein komischer Text?
Diese Art von Text nennt sich Medley und ist meine eigene Erfindung, Er zielt auf eine Verknüpfung von auditiven und visuellen Eindrücken.
Wie lese ich einen solchen Text?
Wie jede normalen Text auch, mit dem Unterschied, dass die mit Hyperlinks unterlegten Passagen gesungen werden müssen. Gesungen? Yessir! Den musikalisch begabten Menschen ist es hiermit freigehalten selbst zu den Instrumenten zu greifen und die Passagen nach eigenem Gusto nachzuspielen und zu singen. Uns anderen, weniger begabten Menschen bleibt noch die Möglichkeit, die in Klammern angegeben Sekundenzahlen bei dem Song einzugeben und so in dem Genuss des Gebotenen zu kommen. Sollte keine Sekundenzahl angegeben sein, so ist hiermit befohlen, den Song ganz anzuhören.
War dies schon alles?
Nein! Ich biete jedem an, der mich identifizieren kann und ein Exemplar des Textes bei Hand hat, die Songs live und A cappella vorzutragen.
Mit freundlichen Grüßen,
Florian Weigl
Text von: Florian Weigl
In der Schreibwerkstatt verfassen Studierende der Uni bei Professor Jürgen Daiber Kurzgeschichten und Prosa. Sie veröffentlichen Texte in der Lautschrift und tragen am Semesterende ihre Texte bei einer öffentlichen Lesung vor