Machtwechsel garniert mit Krabbenchips
Zum Themenabend “Machtwechsel in Nordkorea: eine Chance für die Menschenrechte” lud am Dienstagabend die Amnesty International Hochschulgruppe der Universität Regensburg. Die Veranstaltung entpuppte sich als kulturell wie kulinarisch aufschlussreich.
Beim Eintreten in den H10 duftete es schon nach Gewürzen. Neben dem Rednerpult hatte sich bereits eine Schlange gebildet. Zur Einstimmung auf die Vortragsveranstaltung gab es erst einmal eine traditionelle, nordkoreanische Gurkensuppe und passend dazu: Krabbenchips.
Nach dem geschmackvollen Einstieg stellte die Hochschulgruppe sich selbst und die Organisation vor. Anschließend waren die zwei Gastredner, Clemens Fischer (29) und Hans Buchner (74), an der Reihe. Der studierte Architekt Fischer arbeitet seit einem Jahr in der Korea-Koordinationsgruppe bei Amnesty International. Er vermittelte mit viel Bildmaterial Basiswissen zu Land, Leuten und politischem Status quo und führte die Zuhörer damit zum eigentlichen Thema hin.
Buchner, der schon seit 35 Jahren bei Amnesty aktiv ist, berichtete umfassend über die Geschichte Nordkoreas, ohne die man die heutige Situation und das Verhalten der Bevölkerung nicht nachvollziehen kann.
Die gut 80 Zuhörer, zum größten Teil Studenten, lauschten aufmerksam – nur unterbrochen vom vereinzelten Knurpsen der Krabbenchips. Nach den etwa eineinhalbstündigen Vorträgen konnten sie sich aktiv an der Diskussionsrunde beteiligen. Dabei kamen immer wieder Fragen nach der Zukunft Nordkoreas auf. Die Prognosen stehen denkbar schlecht – und trotzdem: Amnesty will weiter versuchen mit Worten gegen die dortigen Menschenrechtsverletzungen vorzugehen.
Text und Foto: Caroline Deidenbach
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