Aus der Kameraperspektive: Content Creatorin Lotta im Gespräch

Aus der Kameraperspektive: Content Creatorin Lotta im Gespräch
Lotta (@lottas.diary) 21 Jahre alt, lebt seit 2022 in Berlin und arbeitet neben ihrem Studium als Content Creatorin. Dabei liegt ihr Fokus auf Fashion und Style-Inspiration.
Redakteurin Olivia hat Lotta für die Lautschrift über ihre Gedanken und Aufgaben als Content Creatorin interviewt und zeigt somit einen Blick hinter die Handybildschirme.

von Olivia Rabe

Lautschrift: Wie bist du dazu gekommen, Content zu erstellen?
Lotta: Seit ich mein erstes Handy mit 12 Jahren bekommen habe, habe ich mit meinen Freundinnen Fotoshootings gemacht und das hat mir schon immer super viel Spaß gemacht. Als ich dann 18 Jahre alt war, habe ich einen öffentlichen Instagram-Account erstellt und den Sprung in die Creator-Welt gewagt.

Was war eines deiner ersten Videos? Und wie hast du dich dabei gefühlt?
Meine ersten Videos waren ´Style with me´ -Videos. Ich war am Anfang schon ein bisschen aufgeregt, wie die Videos bei anderen Menschen ankommen. Ob es ihnen gefällt und ob das überhaupt irgendjemand anschaut. Vor allem fängt man ja wirklich bei 0 Followern an zu posten. Nichtsdestotrotz hatte ich richtig Bock und Vorfreude!

Wie entwickelst du Ideen für deine Inhalte? Gibt es eine feste Routine oder entstehen sie spontan?
Nein, nicht wirklich. Da mein Content sich hauptsächlich auf Fashion beschränkt, ist es meistens recht simpel: Das Outfit in Szene setzen. Es geht um Klamotten, Trends und fertige Outfits. Wenn ich mit Brands zusammenarbeite, dann bekomme ich meistens ein sehr klares Briefing, daran orientiere ich mich und muss mir deshalb nicht selber etwas ausdenken. Für Videos suche ich immer trendige Sounds oder ab und zu mache ich auch mal Trends mit und passe sie an meinen Content an.

Welche Tools oder Programme nutzt du, um deine Videos zu erstellen?
Ich benutze zum Schneiden immer CapCut, seltener InShot, dann noch Canva, Later und natürlich Instagram und TikTok. Ich filme immer mit der Rückkamera meines Handys, da die Aufnahmen damit bessere Qualität haben und ich benutze ein simples Handy-Stativ und Minimikro.

Wie sieht der Prozess hinter deinen Videos aus – vom Konzept bis zur
Veröffentlichung?

Das kann ich so pauschal nicht sagen. Es kommt immer auf die Art des Videos an: Wenn ich Artikel von Brands für Videos zugeschickt bekomme, um für diese Content zu erstellen, geht es natürlich darum, deren Pieces so gut und authentisch wie möglich in Szene zu setzen. Auch die Anforderungen der Brands sind immer unterschiedlich und sind somit individuell. Erstelle ich Content privat für mich, mache ich das, worauf ich gerade Lust habe, wovon ich mich inspiriert fühle, rund ums Thema Fashion.

Gibt es manchmal auch Momente, bei denen du an dir oder deinen Ideen zweifelst? Wie gehst du damit um?
Ja, klar. Manchmal gibt man sich so viel Mühe und es kommt am Ende nicht so gut an und die Views sind zum Beispiel schlechter als sonst oder der Kunde ist nicht zufrieden, da es nicht der Vision entsprochen hat etc.; Da frage ich mich schon, woran es liegt oder ob ich etwas verändern sollte, doch das sind oft Phasen, die unter anderem dem Algorithmus geschuldet sind. All das kann sich auch genauso schnell wieder ändern.

Wie gehst du damit um, wenn Leute dich blöd anmachen oder das, was du machst, abwerten?
Ich denke mir da nicht so viel: Die Leute, die es noch nie ausprobiert haben, können es sowieso nicht nachvollziehen. Meinungen von Leuten, die bei einem Thema keine Ahnung haben, zählen für mich nicht. Das zieht sich bei mir durch alle Bereiche meines Lebens. Am Ende des Tages mache ich das, was mir Spaß macht. Nicht jeder Job, den man macht, muss deep sein oder die Gesellschaft weiterbringen oder einen ins Burnout treiben. Es darf auch einfach mal Spaß machen, vor allem wenn man Anfang 20 ist.

Wie schaffst du es, deinen Content mit Alltag, Arbeit und Studium zu verbinden?
Ich arbeite auch als Freiberuflerin mit festen Arbeitszeiten. Ich habe dafür einfach mehrere Tage in der Woche eingeplant, wie andere Menschen auch in ihrem Nebenjob. Deswegen funktioniert das für mich ganz gut. Ich verplane mich dann einfach nicht anderweitig, sondern nutze die Zeit zum shooten.

Was sind die größten Herausforderungen, die hinter den Kulissen oft nicht sichtbar sind?
Ich finde nicht, dass es grundsätzlich ein besonders herausfordernder Job ist. Meiner Meinung nach könnte das jede Person machen. Es soll vor allem eins: Spaß machen! Das ist wirklich das Wichtigste, um erfolgreich sein zu können: Es muss authentisch sein.Es kann natürlich auch in manchen Punkten etwas oberflächlich sein. Vor allem, wenn man sich dafür entscheidet, keinen tiefgründigen bzw. educational Content zu machen. Es geht dann hauptsächlich um die Ästhetik, dass es dem Auge des Betrachters gefällt. Man selbst steht nicht im Mittelpunkt, sondern das Produkt. In meinem Fall: Fashion. Das einzige, was mich manchmal ´stresst´ ist, dass ich immer präsentabel aussehen muss. Das ist natürlich auch eine Choice aber Hair & Makeup gehört einfach auch zu einem fertigen Look dazu.

Was war dein bisher coolstes Erlebnis als Content Creatorin?
Die coolsten Erlebnisse sind definitiv, auf Events zu gehen. Sich mit anderen Content Creator:innen auszutauschen, Feedback zu bekommen, zu connecten und natürlich die Goodies von den Brands. Events sind fast schon mein favourite Part.

© @lottas.diary
Content Creatorin Lotta bei einem Network-Shooting

Was möchtest du bei anderen mit deinen Inhalten bewirken?
Ich möchte gerne Menschen inspirieren, ihnen helfen, ihren eigenen Style zu finden. Ich möchte, dass man bei meinem Content einfach abschalten kann, dass meine Videos Leichtigkeit in den Alltag bringen. Vor allem in der Fashion Welt wird oft der Eindruck vermittelt, dass man immer neue Klamotten braucht und dauernd neue Pieces kaufen muss, was einfach gar nicht der Fall ist. Ich hoffe, dass ich den Leuten zeigen kann, dass man das tragen sollte, was einem persönlich gefällt, man nicht jedem Trend hinterherrennen muss und man auch mit guten Basics immer top gestylt ist. Style zu haben bedeutet nicht gleich sich am Überkonsum beteiligen zu müssen.

Wer ist denn deine Fashion bzw. Content Inspiration auf Social Media?
@Amandalunamaria auf Instagram. Ich mag ihre Beständigkeit, dass sie immer am Ball bleibt und natürlich ihren Style. @Azoiteiamanda auf Instagram, weil sie immer voller Energie ist, gute Laune verbreitet und super authentisch ist. Auch @Lottastichler auf Instagram finde ich toll, ich liebe den Skandi-Vibe.

Was ist der Unterschied zwischen Content Creator und Influencer?
Beim Content Creator geht es einfach um die Content Pieces und deren Qualität. Beim Influencer, um die Person.

Hast du einen Ratschlag für andere Personen, die auch gerne in die Content Creation einsteigen wollen?
Üben, Üben, Üben! Es kann jede:r machen, du musst es nur eben machen: Deine Winkel üben, lernen wie man Videos schneidet, gute Lichtverhältnisse kennen, Trends wahrnehmen etc.. Dabei nicht haltmachen, sondern immer dranbleiben!


Titelbild © @lottas.diary

Hier findet ihr den Instagram-Account von Lotta: https://www.instagram.com/lottas.diary?utm_source=ig_web_button_share_sheet&igsh=ZDNlZDc0MzIxNw==

Hier findet ihr den TikTok-Account von Lotta: https://www.tiktok.com/@lottas.diary?fbclid=PAZXh0bgNhZW0CMTEAAaaStLv4VmjBrkVW1OA8ahRQfXHWpymeUNH3z7__781yyi-7dY3w9EKzQAM_aem_GX6hqWhDTNmtG_gAw4SK2g

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