»Printausgabe«
Spitzt die Ohren und haltet die Augen offen, denn auf dem Campus wird es wieder »laut«: Die neue Ausgabe der Lautschrift erscheint in den kommenden Tagen! Die Chefinnenredaktion gewährt einen Sneek Peak in den Inhalt und zieht ein Fazit der Arbeit der letzten Wochen.
von Franziska Leibl
Die Lautschrift-Redaktion ist in euphorischer Stimmung und kann es kaum erwarten: Das neue Heft ist bereits in den Druck gegangen und wird in den kommenden Tagen geliefert und auf dem Campus und in der Stadt verteilt werden. In der diesmal 60-seitigen, wie immer kostenlosen Zeitung wird das Ergebnis der Mühen eines ganzen Semesters nun endlich für die Öffentlichkeit sichtbar – für uns ein sehr emotionaler Moment.
Zum Inhalt der Ausgabe
Als Thema haben wir für unsere Ausgabe 37 »(Un-)ausgesprochen« gewählt, um Themen eine Stimme zu verleihen, die oft im Alltag untergehen, in den Schatten gestellt werden, aus Verlegenheit verschwiegen oder bewusst ignoriert werden.
Es sind Themen wie Hospizbegleitung, Studierendeneinsamkeit, Periodenarmut, die bedrohte Demokratie, Fleisch-Subventionierung, Sexualtherapie, Mikroplastik, Seenotrettung und viele weitere mehr. Euch erwartet ein informatives und emotionales Heft sowie – dank zahlreicher Illustrationen und Kurzgeschichten – eine auch aus kreativer und ästhetischer Perspektive durchaus wertvolle Ausgabe, welche sich erhobenen Hauptes in die Reihe ihrer Vorgängerinnen einreihen darf. Natürlich erwartet Euch auch ein Lautschrift testet in der Stadt-Format wieder: Dieses Mal haben wir Regensburger Eisdielen verglichen und getestet, was Euren Geldbeutel freuen wird!
Mit dem Druck der Zeitung geht für uns wieder einmal ein großes Projekt zu Ende und fällt vor allen Dingen viel Druck ab – in dieser Ausgabe steckt nämlich noch viel mehr als nur Buchstaben & Bilder:
- Zeit
- und unfassbar viel Arbeit und Nerven.
Die meiste Arbeit, die in eine Ausgabe gesteckt worden ist, verbleibt für die Lesenden jedoch oft unbekannt und unausgesprochen, da sie nur die Spitze des Eisberges präsentiert bekommen: die fertigen Artikel.
Damit möchte ich an dieser Stelle ein Ende setzen und einige der angefallenen Aufgaben und Herausforderungen aussprechen – nicht, um mich über den Aufwand beschweren zu wollen, sondern um (ganz im Sinne unseres Heftthemas) für Transparenz zu sorgen.
Ein Blick hinter die Kulissen
Von allen Beteiligten müssen Artikel natürlich geplant, recherchiert, geschrieben, von intervieweten Personen abgesegnet, eigens zig Male verbessert, verlängert oder gekürzt und schließlich mit passenden, möglichst eigenen Fotos oder Illustrationen verziert werden. Das leuchtet wohl jeder:m Lesenden automatisch ein.
Doch damit ist noch lange nicht jede Arbeit aufgezählt:
Da die Lautschrift vom AStA herausgegeben wird und von der Uni teilfinanziert wird, muss das Orga-Team, zum Großteil bestehend aus der Chefinnenredaktion, die Fristen im Blick haben, zahlreiche in Jurist:innen-Deutsch verfasste Anträge bei der Uni-Verwaltung abgeben, unterschrieben wieder von der Poststelle abholen, dann wieder einscannen, um sie als Beleg an die nächste Dienststelle weiterversenden zu können, auf Antworten warten und manchmal auch telefonisch die Mitarbeitenden an die Prüfung unserer Anträge und Verträge erinnern.
Der AstA muss dabei auch um ein O.K. und einen Kolumnenbeitrag gebeten werden, das O.K. von dem Finanz-Referat abgewartet werden, Werbepartner:innen gefunden und bei Laune gehalten und natürlich eine passende, kostengünstige Druckerei ausfindig gemacht werden, da sonst die Finanzierung nicht gewährleistet werden kann.
Nicht zuletzt müssen wir die Artikel managen – inklusive Leute an Abgabefristen erinnern, sie auf editorische Richtlinien verweisen, sie um ein Autor:innenfoto bitten – und leider oft auch spontan einspringen, wenn jemand einen Rückzieher macht und doch keinen Artikel schreiben will, die Seiten aber im Finanzplan fest vorgesehen sind und daher befüllt werden müssen.
Termine und Gemeinschaftsprojekte müssen organisiert werden, Chefinnenredaktions-Treffen koordiniert werden, Artikel und andere Beiträge mehrmals korrekturgelesen und gefeedbackt werden. Auch wollen wir natürlich für Kritik, Fragen und Probleme ansprechbar sein… und schließlich wollen die gelayouteten Seiten auch final zusammengefügt und aufeinander abgestimmt werden (Danke hier nochmal an Sophia!!).
(Mit nebenbei anfallenden Aufgaben wie die Betreuung des Social-Media-Accounts, des E-Mail-Postfaches oder das Management & Finanzierung der Webseite, der Cloud oder der Online-Kolumnenverteilung möchte ich an dieser Stelle nun gar nicht erst anfangen).
Wenn bei all diesen TO DO’s etwas vergessen und verspätet erledigt wird oder auch völlig schief läuft, kann es schnell passieren, dass die Zeitung nicht mehr im aktuellen Semester gedruckt werden kann – und entsprechend ihr Release an großem, potenziellen Publikum vollkommen vorbeigeht, weil alle in die Semesterferien gehen. Die hineingesteckte Arbeit aller würde somit nicht gewürdigt werden, was unfassbar schade wäre.
Genau das möchten wir logischerweise natürlich so gut wie nur möglich verhindern. So habe ich nicht umsonst in den Wochen vor Druck schlaflose Nächte – aus Sorge, dass wir etwas vergessen oder etwas schiefläuft.
Lohnt sich die Arbeit?
Würde ich sagen, dass der ehrenamtliche Job als Chefredakteurin immer Freude bereitet, so würde ich definitiv lügen – kein Wunder, in großen Verlagshäusern erledigt die oben angeführten Aufgaben vermutlich die 10- oder 20-fache Anzahl an Personal. Und doch muss ich hervorheben: Wir als Chefinnenredaktion sind nicht allein und haben ein tolles Team an unserer Seite:
Ohne die Hilfe unserer erfahrenen Vorgänger:innen hätten wir beispielsweise als Chefinnenredaktion vermutlich so einige verwaltungstechnische Sachen nicht auf dem Schirm gehabt.
Auch haben wir in diesem Semester erfolgreich versucht, einige Aufgaben auf andere Leute aus der übrigen Redaktion zu verteilen. Dank deren Engagement, Kompetenz & Zuvorkommenheit konnten wir an einigen Stellen sehr entlastet werden. Und doch bleibt unser Konzept definitiv noch ausbaufähig, weshalb wir es zukünftig auch noch weiter verbessern möchten.
Nach all dem vielen Jammern stellt sich vermutlich die Frage: Warum machen wir das dann? Lohnt sich der Stress? Ich persönlich würde sagen: Definitiv.
Wenn das fertige Heft vor mir liegt, verpuffen alle stressigen Wochen aus meinem Gedächtnis. Vermutlich ist es nunmal eine Leidenschaft, die – wie so oft – eben auch Leiden schafft. Wir Redakteur:innen lieben die Lautschrift und die Arbeit daran. Das macht auch für uns Chefredakteurinnen den Stress und Druck, die sich dahinter verbergen, durchaus wett.
In diesem Semester bin ich besonders begeistert und stolz auf unsere engagierten Redaktionsmitglieder:innen und natürlich auf das, was wir alle gemeinsam auf die Beine stellen konnten: Eine Printausgabe, die sich sehen lassen kann.
Haltet also in der kommenden Woche unbedingt die Augen nach den neuen Lautschriften offen! Auf Instagram werden wir genaue Verteilzeiten anteasern, bleibt also gespannt – wir hoffen sehr, dass Euch die neue Ausgabe gefallen wird und dass die Ausgabe zahlreiche Lesende erreichen und unsere Arbeit somit nicht umsonst gewesen sein wird.
In diesem Sinne: Vielleicht ja bis dann, wenn wir Dir eine Zeitung in die Hand drücken? 😀
Beitragsbild ©Franziska Leibl