Mikrofeminismus: Kleine Dinge, große Wirkung?
Im alltäglichen Leben merken wir oft gar nicht mehr, wie fest uns das Patriarchat immer noch im Griff hat. Manchmal reichen aber ganz kleine Handlungen, um unseren Teil zu tun: Das ist das Prinzip des Mikrofeminismus.
Von Marie Odenthal
Mit sogenannten performativen Akten – Inspiration dafür gibt es in der Liste unten- schaffen wir unsere eigene Lebenswelt, denn auch noch so kleine Handlungen beeinflussen die gesellschaftliche Wahrnehmung und damit den Diskurs. Und dieser wiederum formt die Realität, in der wir leben. Einfacher ausgedrückt: Was wir tun, beeinflusst unsere Gesellschaft.
Hier also ein paar Beispiele für Mikrofeminismus:
- Bei Unwissenheit über das Geschlecht annehmen, dass die Führungsperson eine Frau ist und auf die Frage „Wo bleibt der Firmenvorstand?“ einfach antworten „Sie ist bestimmt gleich hier.“
- Nicht immer instinktiv ausweichen, wenn ein Mann in der Fußgängerzone entgegenkommt und auf das Recht auf den eigenen Raum bestehen
- Bei heterosexuellen Paaren die Frau zuerst nennen und „Herr und Frau“ einfach mal umdrehen
Andere Frauen stets unterstützen und in Gesprächen darauf achten, dass niemand einfach so unterbrochen wird - Im Job oder auch bei Gruppenarbeiten an der Uni wichtige Fragen zuerst an ebenso qualifizierte Frauen stellen
Natürlich ersetzt Mikrofeminismus auf keinen Fall den „Feminismus im großen Stil“, dennoch ist auch unser Alltag ein guter Anfang, um den Feminismus zu leben. Dabei sind übrigens nicht nur Frauen* gefragt- jede Person kann mithelfen!
Beitragsbild: Marie Odenthal