Eröffnung der internationalen Kurzfilmwoche Regensburg
Am Donnerstag, den 7. März, startete die 30. internationale Kurzfilmwoche in Regensburg mit zehn Eröffnungsfilmen in der Filmgalerie im Leeren Beutel. Zeitgleich fand im Ostentorkino die Eröffnungsfeier mit einem Konzert im Anschluss statt.
von Anne Nothtroff
Die diesjährige Ausgabe des Festivals findet vom 7. bis 17. März statt. Die Spielstätten sind die Filmgalerie im Leeren Beutel, das Ostentorkino, der Wintergarten im Andreasstadel und das W1 – Zentrum für Junge Kultur. Als Festivalzentrum sowie Treffpunkt für Gäste und Filmschaffende dient das M26 in der Maximilianstraße.
Zur 30. Festivalausgabe werden über 350 Kurzfilmproduktionen aus 48 Ländern gezeigt. Kernstück der Kurzfilmwoche sind die fünf Wettbewerbe, in denen jeweils unterschiedliche Preise gewonnen werden können. Beispielsweise konkurrieren im internationalen Wettbewerb 43 Filme um drei Preise: Der Hauptpreis ist der vom Bayerischen Rundfunk gestiftete Preis für den besten Kurzfilm in Höhe von 5000 Euro. Erstmals gibt es den BMW Group Award for Social Sustainability, dotiert mit einem Preisgeld von 4000 Euro. Er wird von der BMW Group Regensburg gestiftet und an einen Film vergeben, der nachhaltig für soziale Themen einsteht. Eine junge Nachwuchs-Jury vergibt den Kurzfilmpreis der Stadt Regensburg in Höhe von 1000 Euro.
Weitere Wettbewerbe sind das Architekturfenster, der Deutsche Wettbewerb, das Bayernfenster, sowie das Regionalfenster, in denen jeweils unterschiedliche Filme um verschiedene Preise konkurrieren.
Ein Land steht dieses Jahr besonders im Fokus: In vier Kurzfilmprogrammen und einer Ausstellung, zu sehen im W1 – Zentrum für junge Kultur, erzählen kanadische Kreative selbst von ihrem Land und seinen Menschen. Themen sind unter anderem die kanadische Natur, die Erschließung des Landes, sowie der Multi- und Interkulturalismus der kanadischen Gesellschaft.
Die Sektionen Midnight Movies, Trash’n Fun, Sexy Shorts und die Partyfilme sorgen für gute Unterhaltung abseits des Mainstream. Neben unterhaltsamem Genrekino bringt das Festivalprogramm jedoch auch medienkritische Fragen auf die Kinoleinwand. So gibt der Film »getty abortions« einen Einblick in die zeitgenössische Visualisierung von Schwangerschaftsabbrüchen. In ihrem bereits mehrfach ausgezeichneten Kurzfilm im Desktop-Dokumentationsformat setzt sich die Filmemacherin Franzis Kabisch mit der Darstellung von Schwangerschaftsabbrüchen in deutschsprachigen Medien auseinander. Sie zeigt welche Bilder Menschen mit Abtreibungen verbinden, woher diese kommen und wie sie betroffene Frauen beeinflussen. Um die Themen des Films losgelöst von der Kinoleinwand zu betrachten, findet am 11. März ein Talk mit der Regisseurin Franzis Kabisch statt. Präsentiert wird die Talk-Veranstaltung von der studentischen Arbeitsgruppe »Medical Students for Choice«.
Parallel zur am 7. März veranstalteten Eröffnungsfeier im Ostentorkino wurden in der Filmgalerie im Leeren Beutel zehn Eröffnungsfilme gezeigt. Sie gaben einen ersten Überblick auf die unterschiedlichen Programmsektionen und Wettbewerbe. Demnach repräsentierten sie die bunte Vielfalt des diesjährigen Festivalprogrammes, denn unterschiedlicher könnten die präsentierten Eröffnungsfilme in Stil und Thema nicht gewesen sein: Von der Geschichte eines Schwans und einer verrückten Katze, über den im Doku-Stil gedrehten Film »Reclamation« über eine post-dystopische Zukunft in Kanada bis hin zu dem Kinderzeichentrickfilm »Tümpel« mit tierischen Bewohnern eines Meerestümpel als Hauptakteure.
Für das nachfolgende Konzert im Ostentorkino gab es eine kleine Programmänderung. Anstatt der kurzfristig erkrankten Band LEAK, spielte die zweiköpfige Indie-Band humming people. Sie präsentieren ein Set mit sanften Gitarrenklängen, tiefen elektronischen Elementen und aufbauenden Beats. Die beiden Musikschaffenden schreiben ihre Songs während des Studiums und liefern bewegende Melodien, die die Höhen und Tiefen des menschlichen Lebens zelebrieren. Bei ihrer zweiten Single »hold on«, produziert von Vincenz Eder, handelt es sich um einen schnelllebigen Song, der sich sowohl positiv, als auch negativ mit der menschlichen Gefühlswelt und Veränderungen auseinandersetzt. Visuelle Effekte, die auf die Kinoleinwand projiziert wurden, untermalten die verträumten Indie-Sounds des Duos aus München und Österreich.
Alles in allem kann auf eine gelungene Eröffnung der 30. Regensburger Kurzfilmwoche geblickt werden. Die Preisverleihung findet zwei Tage vor Ende der Festivalwoche am 15. März in der Filmgalerie statt.
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Unter www.kurzfilmwoche.de kann das Programm eingesehen und die Tickets erworben werden. Zusätzlich kann die Kurzfilmwochen-APP mit allen Infos und einem persönlichen Filmplan kostenlos heruntergeladen werden.
Titelbild: Jakob Lechner