Was bin ich? Eine Frau.
Von Nadine Hell
Heute gibt es mal eine andere Art der Feminis:muss Kolumne. Unsere Autorin teilt ihre Gedanken über das Frau-Sein.
Wer bin ich? Ich schaue in den Spiegel und sehe mein Geschlecht. Ich bin eine Frau. Denn ich seh aus wie eine Frau. Lange Haare und schmale Taille. Das ist eine Frau. Die Gesellschaft verrät mir, was ich bin. Sie sagt mir wie mich benehmen muss. Sie sagt mir wer ich bin. Bin ich nett? Bin ich süß? Bin ich höflich? Ich bin es, da ich eine Frau bin.
Ich schau in den Spiegel, seh meine Brüste und weiß, dass ich ein Mädchen bin. Ich schau in meine Galerie, seh meine Hüften und weiß, dass ich nett sein muss. Nur so werde ich akzeptiert, werde geliebt und habe im Leben Erfolg.
Aber mein Kopf macht das nicht mit. Wie bin ich wirklich? Bin ich wirklich so lieb und nett, wie ich mich benehme? Oder hat Mama mir nur gesagt, dass ein Mädchen so sein muss? Ich will nicht zu jedem nett sein, jede Kritik hinnehmen und alles mit einem Lächeln verabschieden. In meinem Kopf schreit es. So laut, ich kann nicht aufhören zu denken. Die Stimme der Gesellschaft löscht den Schrei. Sie sagt, sei nicht so wie du bist, sondern sei eine Frau! Das ist wohl das Schicksal eines jungen Mädchens.
Zwischen Stereotypen und Regeln verliere ich mich selbst. Das erschöpft mich, mein Herz tut weh. Sei weiblich! Benimm dich wie eine Frau! Die Stimme meiner Eltern dröhnt durch den Kopf. Ja Mama, ich bin lieb. Ich bin eine Frau.
Beitragsbild: Sekatsky | Unsplash