G’sichter hinter der Regensburger Gastro: Das Café Malefiz
von Verena Gerbl
»Die Existenzangst spürt man schon stark«
Die Schließung des »Café Malefiz« im März aufgrund der steigenden Corona-Infektionen in Bayern, war ein harter Schlag für Inhaber Maxi und Julian aus Straubing. Die ehemaligen Studenten haben die oberpfälzische Studentenmetropole so fest ins Herz geschlossen, dass sie selbst nach Studienende beschlossen haben zu bleiben. Obwohl sie mit ihrem Informatik- beziehungsweise Bauingenieurstudium ziemliche Quereinsteiger im Gastro-Gewerbe sind, haben sie sich mit ihrem »Café Malefiz« ohnehin einen langjährigen Traum erfüllt. Der Name lässt sich übrigens zurückführen auf den durch die Oma verliehenen Spitznamen, der so viel bedeutet wie »Lausbua«. Genau das ist ja das Schöne am »Malefiz«: Man betritt das Café und schätzt sofort die heimelige Atmosphäre mit der individuellen Deko, die teilweise sogar von Gästen beigesteuert wurde und damit fast ein bisschen ans eigene Wohnzimmer erinnert – was durchaus auch so gewollt ist. Die beiden setzen eben ein klares Statement gegen die immer dichtere Besiedelung der Regensburger Altstadt mit Lokal-Ketten.
»Die Politik hilft nicht und auch die Stadt versagt«
Von der Corona-Krise gezwungen, mussten die beiden Vollzeit-Gastronomen dann aber dennoch ihren Laden schließen, was ein ziemlicher Schock war. Die mangelnde politische und finanzielle Hilfe durch die Stadtverwaltung forderte nun die Kreativität der beiden Inhaber: Wenigstens die StammkundInnen blieben ihnen somit treu – dank Frühstücksliefer-Service, der in der Not spontan entstanden ist, aber ein voller Erfolg war. Sechs Wochen lang konnten sie sich dadurch trotz anfallender Freisitzgebühren recht gut über Wasser halten. Ersetzen kann man die Menschen, die tagtäglich auf ihren Kaffee oder ihr Feierabendbier vorbeischauten dadurch aber selbstverständlich nicht. Und auch der übliche nächtliche Bar-Betrieb fällt wegen der starken sozialen Zurückhaltung momentan flach. Daher der dringende Appell an die Regensburger StudentInnen: »Die Gastronomie lebt nun mal vom Gast geben.« Den beiden Straubinger Gastronomen fehlt der persönliche Kontakt mit der Kundschaft daher sehr. Also: Schaut vorbei, genießt das leckere Essen vor Ort und nehmt am besten auch noch zwei, drei FreundInnen mit … dank Online-Reservierung steht der Frühstücks-Schlemmerei auch hygienetechnisch nichts im Wege!