Die Nibelungen – ein Blick hinter die Kulissen bei ARTIFACT

Die Nibelungen – ein Blick hinter die Kulissen bei ARTIFACT

Eliza Höpel als Kriemhild (links) und Orgesa Bllaca als Brunhild (rechts) bei den Proben.

Ein Pakt, den König Gunther von Burgund und der Held Siegfried miteinander schließen, zieht grausame Folgen mit sich. Im Gegenzug für die Hand von Gunthers Schwester Kriemhild möchte Siegfried den König dabei unterstützen, die Isenkönigin Brunhild zu überlisten und sie zur Frau zu nehmen. Der Plan scheint zu gelingen. Doch nach der erzwungenen Heirat erfährt Brunhild von dem Pakt und schwört Rache. Eine Geschichte von Liebe und Intrige, von Treue und Verrat, inszeniert von der Theatergruppe ARTIFACT.

von Klara Klöpfer

Die Schauspielgruppe ARTIFACT feiert kommenden Donnerstag am 14. November 2024 Premiere, und das gleich zweimal. Denn nicht nur wird Die Nibelungen zum ersten Mal im Theater an der Uni aufgeführt; es ist auch das erste Stück, das die im Frühjahr diesen Jahres neugegründete Gruppe inszeniert. Die Gruppe hat ein ganzes Jahr an Vorbereitungen in ihre Inszenierung gesteckt: von Probenwochenenden in Kallmünz über Anpassungen am Text bis hin zu Plakatdesigns und Fotoshootings.

»Viele denken immer, Siegfried sei der Held dieses Stückes: Siegfried dies, Siegfried das.«

Bei einer heißen Schokolade im Unikat erzählen mir Sofie, die Regie führt, und Anna, die mit ihrer Kamera die Entstehung des Stückes festgehalten hat, was ihnen an Die Nibelungen so gut gefällt. »Viele denken immer, Siegfried sei der Held dieses Stückes: Siegfried dies, Siegfried das.«, erklärt Anna. »Und in gewisser Weise ist er das sicher auch, aber bei den Vorbereitungen für das Stück ist vielen klar geworden, wie zentral Kriemhild in der Geschichte eigentlich ist.« So sei aus dem eigentlich sehr männlich dominierten Stück, eines geworden, in dem die Probleme des Frau-Seins eine zentrale Rolle spielen und patriarchale Strukturen kritisiert werden. Um diese Ausrichtung zu erreichen und den Text von Friedrich Hebbel zu dem zu machen, was ihr ab Donnerstag auf der Bühne sehen könnt, hat die Gruppe einige Änderungen vorgenommen.

»Es gibt viele Fristen und Dokumente, die wir beachten müssen, und die Techniker des Theaters an der Uni, Orlando und Clemens, haben uns da sehr geholfen.«

Die Vorbereitungen laufen seit Monaten auf Hochtouren und sie waren nicht immer einfach. Es stecke so viel mehr dahinter als es auf den ersten Blick scheint, erklärt Sofie. »Es gibt viele Fristen und Dokumente, die wir beachten müssen, und die Techniker des Theaters an der Uni, Orlando und Clemens, haben uns da sehr geholfen.« Umso schöner sei es natürlich, dass die Theatergemeinschaft eine so offene sei, sodass auch Theaterneulinge leicht Fuß fassen können.
Aber nicht nur die Zusammenarbeit mit der Technik sei ein Highlight der Vorbereitungen gewesen, auch Luma und Gesine von der Choreographie hätten das Stück um einiges bereichert. Neben den Schauspieler:innen befinden sich nämlich auch Tänzer:innen auf der Bühne.
Die Gruppe koordiniert sich komplett selbst und neben Sofie ist auch Chris Riedler Teil der Gruppenleitung. Er ist unter anderem für die Organisation und das Lösen von Problemen zuständig. Chris konzipierte auch die Schauspielübungen und hat mit seinem Einsatz einen großen Teil zur Gruppendynamik beigetragen. Für viele ist Die Nibelungen eine komplett neue Erfahrung und »[m]anchmal ist es ein bisschen anstrengend, aber es ist mittlerweile unser Stück und viele von uns können sich einfach damit identifizieren. Es macht einfach mega Spaß. Wir haben Glück, dass wir uns gefunden haben.«, erzählt Sofie.

»Es war einfach so schön, weil ich gemerkt habe, dass wir das Stück einfach als unser Projekt betrachten.«

Gemeinsam ist die Schauspielgruppe kürzlich in den Film Hagen im Tal der Nibelungen gegangen und Sofie erklärt, dass den ganzen Film über leises Getuschel herrschte. Sie erinnert sich grinsend an die Kommentare ihrer Kolleg:innen zurück: »Guck mal, da kommst du. Schau, du siehst genauso aus wie die! Ach, das machen die anders als wir. Da finde ich unsere Version besser. Es war einfach so schön, weil ich gemerkt habe, dass wir das Stück einfach als unser Projekt betrachten.«
Anna hat mit ihrer Kamera die Abläufe hinter den Kulissen festgehalten und macht diese auf dem offiziellen Instagramaccount von ARTIFACT für alle zugänglich. Dort befinden sich Informationsvideos, Interviews, Vorstellungsrunden der Schauspieler:innen und kleine Einblicke in die Proben. Wenn euch das, was ihr dort seht, gefällt, gibt es für euch auch die Möglichkeit, selbst mitzuwirken. Egal ob auf oder hinter der Bühne – bei ARTIFACT findet sich für jeden etwas!


Interesse?
Aufführungen gibt es am 14.11., 15.11., 16.11. und 17.11. immer um 19:30 Uhr am Theater an der Uni, Tickets könnt ihr vorab unter https://www.stwno.de/de/reservierung reservieren oder an der Abendkasse erwerben. Weitere Informationen findet ihr auf dem Instagram-Account von ARTIFACT.

Regie: Sofie Bachhofer
Organisation/Kaplan: Chris Riedler
Siegfried: Tristan Ruhstorfer
Kriemhild: Eliza Höpel
Brunhild: Orgesa Bllaca
Frigga: Maike Poser
Ute: Melissa Stahn
Volker: Linus Hegemann
Hagen: Joffrey Ziell
Gunther: Johannes Matthes
Giselher: Änna Dunker
Kämmerer: Louis Montalvo
Fotografie/Mediendesign: Anna Gurău
Maske: Melissa Stahn, Chris Gurău und Marie Horsch
Koordination/Choreographie: Luma Flath und Gesine Eggers
Technik: Lea Fuchs, Kilian Kampmann und Julian Gramlich


Beitragsbild: Anna-Madlen Gurău.

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