Mitbewohner:innen? Unerwünscht!
Mücke, Motte, Wespe, Zecke – eine Aufreihung von Plagegeistern. Die kleinen Insekten kommen in der warmen Jahreszeit unangemeldet zu Besuch, um uns auf die Nerven zu gehen. Wie wird man sie schnell wieder los?
Von Ida Müermann
Sommer, Sonne, Semesterende- das Leben könnte so schön sein… wären da nicht einige lästige Plagegeister, die einem in der Wohnung und vor der Haustüre auflauern. Ich habe mich auf die Suche gemacht und eine kleine Galerie der Unannehmlichkeiten zu den vier häufigsten Störenfrieden im Sommer erstellt. Generell habe ich nichts gegen Insekten, solange sie nicht bei mir einziehen. Was tun gegen die unerwünschten Sommergäste? Direkt neben den Bildern: selbst erprobte Tricks und Hausmittelchen.
Heiße Nächte ohne Schlaf
Gibt es nachts ein nervtötenderes Geräusch als das Surren einer Mücke, die einem den Schlaf raubt? Die Stechmücken sind wohl das größte sommerliche Ärgernis. Dabei stechen ausschließlich die Weibchen. Sie benötigen ein im menschlichen Blut speziell vorkommendes Eiweiß, um Eier bilden zu können. Angelockt werden Sie unter anderem durch Kohlenstoffdioxid in unserem Atem sowie Substanzen auf der menschlichen Haut. Also Licht aus reicht nicht- immerhin aber diese Haushaltsmittel:
Neben der offensichtlichen Chemiekeule im Anti- Mückenspray kann man auch auf Düfte von Zitrusfrüchten, Lavendel, Eukalyptus und Zedernholz zurückgreifen. Auf süßliche Parfüms, Deodorants und Body Lotions sollte man lieber verzichten, darauf stehen die geflügelten Stecher nämlich.
Das ist meine Wohnung- wer keine Miete zahlt, muss raus!
Ein weiterer Plagegeist, der scheinbar besonders gern in den Regensburger Küchen beheimatet ist: die Lebensmittelmotte. Kaum eine Wohnung oder WG bleibt von dem pelzigen Besucher verschont. Die Motten selbst bekommt man kaum zu Gesicht. Viel öfter darf man sich dann beim Blick in Müsli und Nudelpackungen über ihre Maden freuen. Diese haben ekligerweise auch noch die Angewohnheit, nach der Plünderung der Vorräte Richtung Licht an die Decken zu kriechen.
Was hilft gegen Lebensmittelmotten? Auf jeden Fall alle Vorräte regelmäßig durchschauen und gegebenenfalls aussortieren. Man erkennt den Befall noch vor dem Schlüpfen der Larven an feinen Spinnfäden in den Lebensmitteln.Am besten ist, alles in luftdichten Gläsern und Dosen aufzubewahren. Durch Plastikverpackungen kommen die hungrigen Biester leider durch. Und natürlich helfen auch Klebefallen im Schrank. Die fangen die Motten, bevor sie überhaupt erst ihre Eier legen können.
Sharing is caring
Im Sommer bin ich aber eh selten in der Wohnung, um mich mit ungebetenen Mitbewohner:innen zu befassen. Viel lieber sitze ich mit Freund:innen draußen auf einer Wiese an der Donau oder auf dem Unicampus. Abendliche Picknicks und Mittagspausen draußen im Sonnenschein, dass ist Sommer pur! Doch leider schmeckt das Essen nicht nur mir draußen doppelt so gut. Auch ein paar Bienen und Wespen wollen Gesellschaft leisten. Die gelb-schwarzen Brummer lieben süße und eiweißhaltige Lebensmittel und natürlich zuckerhaltige Getränke. Am besten alles abdecken, was sie anlockt! Zudem sollte man auf duftende Essenzen am Körper wie süßliche Parfüms, Haarspray oder Body Lotion verzichten, weil sie für Wespen und Bienen anziehend wirken.
Wenn man dann doch mal gestochen wurde, hilft ein (leich ekliger) Haushaltstrick. Eine halbe Zwiebel für einige Zeit auf den Stick drücken. Der Saft der Zwiebel hat nämlich nicht nur einen kühlenden Effekt, sondern wirkt auch leicht desinfizierend und entzündungshemmend. Wem das zu geruchsintensiv ist, kann natürlich auch auf Kühlpads und Cremes zurückgreifen.
Im Gras gesessen- ins Gras gebissen
Neben den summenden, auffälligen Insekten verstecken sich auch freche Blutsauger: die Zecken. Diese Winzlinge halten sich bevorzugt in hohem, dichtem Gras oder in Wäldern auf. Dort ist es für die Parasiten im Sommer ein Leichtes, sich auf ihren Wirt zu stürzen. Ein Zeckenbiss kann gefährliche Folgen haben, weil die Blutsauger Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Deswegen ist es wichtig, die Bisse früh zu erkennen und den Eindringling schnell zu entfernen.
Vorbeugend hilft hier tatsächlich die Chemiekeule im Spray am besten. Zusätzlich schützt eine FSME Impfung vor gefährlichen Hirnhautentzündungen. Borriliose hingegen kann bisher nur nachträglich mit Antibiotika behandelt werden. Wenn sich nach einigen Tagen ein roter Kreis um den Biss bildet, sollte medizinisches Fachpersonal aufgesucht werden. Das kann sich in Zukunft ändern: ab 2026 soll ein Impfstoff gegen Borreliose auf den Markt kommen.
Bsssss Bsssss ….
In diesem Sssinne wünsche ich allen einen stichfesten Sommer!
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