»Glühweinkoma«

»Glühweinkoma«

Wie jedes Jahr stehe ich mal wieder vor dem Glühweinstand am Christkindlmarkt und frage mich »Mit Schuss oder ohne?«, »Heidelbeere oder doch Apfel-Zimt?« – alles wichtige Entscheidung und die Qual der Wahl, welche mich seit gut einer Woche jeden Tag begleitet.


von Sophia Reicheneder 

Die Weihnachtszeit ist in vollem Gange und somit steht der tägliche Besuch auf dem Christkindlmarkt auch auf meiner To-Do-Liste. Es fühlt sich schon fast so an, als wäre es meine Verpflichtung, meine Aufgabe dort jeden Tag zu erscheinen, um nicht Ende Dezember zu denken: »Die Zeit vergeht so schnell, hätte ich mal öfter gehen sollen.«

Neben der Getränkeauswahl beschäftigt mich dabei zusätzlich die Frage: »Welcher Christkindlmarkt soll es eigentlich heute werden?«
Regensburg bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten für den Glühwein zwischendurch.
Der klassische Innenstadt-Bewohner verlässt sich hier wahrscheinlich standardmäßig auf den ältesten Weihnachtsmarkt Regensburgs, den Christkindlmarkt auf dem Neupfarrplatz. 
Ein vielfältiges kunstgewerbliches Angebot findet sich auf dem Haidplatz und am Kohlenmarkt. Ideal, um Glühwein und Ästhetik zu verbinden.

Nicht nur am Weihnachtsmarkt in Regensburg, sondern auch in etlichen Cafés der Innenstadt, an To-Go- Ständen am Straßenrand und bei Veranstaltungen in der Uni prägt sich tagtäglich ein leuchtendes Schild mit der Aufschrift »Glühwein« in mein Gehirn ein. Aufällig und verführerisch.
Eine doch so schöne Verpflichtung, der ich wahrscheinlich noch länger nachkommen werde und auch muss. 
Wie lange dauert es wohl noch, bis ich ins alljährliche Glühweinkoma verfalle?

Beitragsbild: Thorsten Frenzel

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