Predigt mal anders: Rezension über die erste Theaterpredigt
Am Sonntag, den 12. November um 15 Uhr, war es soweit: Die Theaterpredigt, ein neues Format des Theater Regensburg und der Pfarrei Stankt Anton, hatte ihr Debüt und schafft eine geglückte Verbindung zweier wichtiger Kulturräume: Kirche und Theater.
Von Sophia Reicheneder
In Kooperation mit der Pfarrei Sankt Anton erweitert das Theater Regensburg sein Programm im Antoniushaus und gibt dabei Interessenten die Möglichkeit, kostenlos an ausgewählten Sonntagnachmittagen dem dynamischen Dialog zwischen Kunst und Religion zu folgen und rückt stets eine aktuelle Inszenierung aus dem Spielplan in den Fokus. Die erste Theaterpredigt fand am Sonntag, den 12. November statt und nahm Bezug auf die Aufführung »Der nackte Wahnsinn« , welche aktuell im Antoniushaus zu sehen ist.
Passend dazu begann Pfarrer Martin Müller die Vorstellung mit einem Text zum Thema »Scheitern«. »Was ist die Chance des Scheiterns?«, »Gibt es Ereignisse in meinem Leben, an denen ich bereits gescheitert bin?« Diese und weitere Fragen wurden zu Beginn der Predigt beleuchtet und luden damit zu einer interessanten Selbst-Reflexion ein, denn Erfolg und Misserfolg begegnet uns schließlich nicht nur im alltäglichem Leben, sondern auch hautnah im Theater. Die Ensemblemitglieder Kathrin Berg, Silke Heise und Paul Wiesmann zeigten in ihren einzelnen vorgetragenen Texten auf, wie das »Scheitern« auch vor ihnen als Schauspielern keinen Halt mache. Es sei notwendig, das Scheitern in allen Lebensräumen zuzulassen, denn die Welt werde dabei nicht automatisch über uns zusammenbrechen wie ein morscher Bühnenvorhang.
Kirche und Theater fungierten hierbei beide als Ort von Austausch und Unterhaltung. Die freiwillige Diskussion am Ende der Predigt bot somit Raum für jegliche Art von Gespräch und lud ein, gemeinsam über die Worte von Pfarrer und Theaterensemble nachzudenken.
Die Theaterpredigt ist schlussendlich eine tolle Möglichkeit, zwei Kulturräume an einen Standort zu bringen und diese erfolgreich miteinander zu verknüpfen. Weitere Informationen zu der Sonderveranstaltung sind auf der Website des Theater Regensburg zu sehen.
Beitragsbild: Ole Müermann