»Hin und Weg« – er kommt und geht – ein Pop-up Store von Studierenden aus Regensburg
In der Tändlergasse 18 können noch bis zum 9. Juni verschiedene Designstücke von Studierenden betrachtet und erworben werden.
Von Anne Nothtroff
Ich stehe im Projektraum des Deggingers ganz in der Nähe des Neupfarrplatzes, in der Regensburger Altstadt. Um mich herum lachende Menschen, die sich mit einem Bier in der Hand umschauen. Es wird Musik abgespielt, rote Papierflieger baumeln von der Decke, in der Ecke stehen ein paar Snacks und gekühlte Getränke. Der Projektraum ist gefüllt mit verschiedenen Designstücken, die heute zum allerersten Mal ausgestellt werden. Tatsächlich beobachte ich das Geschehen nicht ganz als Außenstehende, sondern auch ich bin Teil davon. In einer Ecke stehen meine Taschen, die ich in den letzten Monaten aus Schallplatten selbst hergestellt habe und nun hier ausstelle. »Hier« ist die Tändlergasse 18 und ich befinde mich auf der Vernissage, des Designkollektives IDeas and Friends. »Ich« bin eine 21-jährige Politikwissenschaftsstudentin, die eigentlich gar nichts mit Design zu tun hat. Als mich eine Freundin im Februar fragte, ob ich meine Schallplattentaschen, die ich hobbymäßig anfertige, mitausstellen möchte, war ich zuerst unentschlossen. Ich hatte noch nie darüber nachgedacht irgendwo auszustellen, aber sagte dann trotzdem spontan zu.
IDeas and Friends ist ein loses Designkollektiv aus Industriedesignstudierenden der Technischen Hochschule Regensburg. Mitmachen kann aber jede:r, der im Vorhinein Kontakt zu der Gruppe aufnimmt und sich ein bisschen miteinbringt. Jedes Jahr werden verschiedene Produktideen gesammelt, die dann umgesetzt und im Rahmen eines Pop-up Stores ausgestellt werden.
Unter den Besucher:innen der Vernissage war auch der Designer Boey Wang. Er war am Vormittag aus den Niederlanden angereist, um einen Vortrag in der Technischen Hochschule zu halten. Nachdem er sich umsah hielt er auch eine kurze Rede, in der er die Industriedesignstudierenden für ihre Arbeiten lobte. Bildung führe Menschen aus verschiedenen Fachrichtungen zusammen sagte er im Hinblick darauf, dass das Designkollektiv auch für Studierende aus anderen Fachrichtungen offensteht.
Die diesjährige Ausstellung steht unter dem Motto Hin und Weg. Zum einen, weil ein Pop-up Store nicht immer bleibt, sondern kommt und wieder geht. Außerdem sollen die Besucher:innen natürlich voller Begeisterung Hin und Weg von den Produkten sein, erklärt mir Isabella, eine Industriedesignstudentin, die das Projekt mitorganisiert hat. Links neben uns hängen einige Kalender an der Wand. Gestaltet von vier Studierenden, die mit verschiedenen Mal- und Drucktechniken das Regensburger Nachtleben eingefangen haben. Neben selbstgemachten Lampen, Klebefilmabrollern aus Eichenholz, bemalten Hoodies und Uhren aus Epoxidharz können auch handgegossene Kerzen erworben werden, die beim Abbrennen eine Skulptur aus Beton zum Vorschein bringen. Weitere Produkte, können auf der Instagramseite von IDeas and Friends angesehen oder direkt im Laden erworben werden.
Nach circa vier Stunden Vernissage, wird die Musik ausgedreht und die Türen geschlossen. Auch ich bin nach Hause gegangen und kann nun auf meine erste Vernissage zurückblicken.
Es bleibt jedoch nicht bei diesem einen Abend:
Der Pop-up Store ist noch bis 9. Juni zu folgenden Öffnungszeiten in der Tändlergasse 18 geöffnet: Dienstag bis Freitag von 11 bis 19 Uhr und Samstag 10 bis 18 Uhr.