Entspanntes Lernen mit Lo-Fi Study Beats

Gemütliche Melodien, sanfter Regen und Kaminknistern. In der Harmonie der Lo-fi Musik finden sich Millionen von Hörer:innen in einer entspannten Welt wieder. Beinahe zurückhaltend und geduldig begleiten einen:m die Lieder durch endlos scheinende Stunden des Lernens und Schreibens von akademischen Arbeiten. Dabei erinnert Lo-fi nicht nur an die Soundtracks von Videospielen, sondern teilt sich eine vielversprechende Behauptung: Die Musik fördert die Konzentration und auch die Entspannung – doch ist da wirklich etwas dran?

von Alessandro Gebsattel

Bevor wir diese Frage näher beleuchten, wollen wir vorab einen kurzen Blick in die Musikrichtung wagen: Lo-Fi kommt von »Low Fidelity« und bezeichnet ein Genre, bei dem bewusst Imperfektionen wie Hintergrundgeräusche in Songs eingearbeitet werden, um einen fast retrospektiven Effekt zu erzeugen. Die Lieder sollen sich klanglich also ganz im Kontrast zum Hi-Fi Standard der modernen Musikindustrie befinden, um eine ästhetischere und wohlklingendere Musikkulisse zu formen. Der Stil erreichte ab 2017 mit dem Lo-Fi Hip-Hop vermehrt an Aufmerksamkeit und geriet 2019 durch den berühmten Lofi Girl Kanal auf YouTube zu weltweitem Fame. Dort werden für mittlerweile über 12 Millionen Abonnent:innen tägliche Livestreams und regelmäßige Videos mit einer Sammlung an verschiedenen Lo-Fi Künstler:innen zusammengestellt, um ein entspanntes Umfeld zum Lernen zu ermöglichen.

Musik und Effekt

Wir alle wissen, dass die richtige Musik im ebenso richtigen Moment unsere Gefühle höher steigen lässt und störende Verkehrsgeräusche aus dem Alltag verdrängt. Doch Lo-Fi verspricht außerdem verbesserte Konzentration und Entspannung. In einem Interview mit der Young Post erklärt der Psychologe Dr. Adrian Low, dass Musik zur Stressreduzierung hilfreich ist und außerdem das konzentrierte Arbeiten fördern kann. Dabei sollen vorzugsweise Genres ohne ablenkende Lyrics und gleichmäßigen Melodien bevorzugt werden. Low betont außerdem, dass das erwähnte Lofi Girl nicht nur mit dem niedrigen Tempo von 60 bis 90 bpm (Beats pro Minute) perfekt dazu geeignet ist, sondern auch alle erwähnten Kriterien erfüllt. In diesem Sinne bestätigt Dr. Low die Behauptung der Lo-fi Enthusiast:innen und steht somit an der Seite von unzähligen professionellen und persönlichen Stimmen aus dem Internet. Zuhörer:innen beschreiben dort entspanntes und produktives Lernen, fern von Ablenkung und Prokrastination – der Traum für alle Studierenden.

Doch wen dieser kurzer Einblick noch nicht überzeugt, kann mit den folgenden Tipps selbst in die harmonische Welt des Lo-fi Genres eintauchen und auf den sanften Klängen in ein erfolgreiches und sommerliches Semester segeln:

»1 A.M Study Session« Mix von Lofi Girl auf YouTube: