Der »neue Geist des Miteinander« im Theater Regensburg – auch beim Neujahrsempfang
Am Samstag lud das Theater Regensburg vor der ausverkauften Premiere von »Macbeth« zum Neujahrsempfang ein. Dabei ging es nicht nur um eine Bilanz des Bisherigen, sondern auch um einen Blick auf Kommendes in der aktuellen Spielzeit unter dem Motto Wahrheiten.
von Yvonne Mikschl
Der Einladung des kaufmännischen Direktors Matthias Schloderer und des Intendanten Sebastian Ritschel folgten am 21. Januar 2023 nicht nur Eingeladene aus Kommunal- und Landespolitik, sondern auch Theaterfreunde und Sponsoren sowie Pressevertreter. Der diesjährige Neujahrsempfang im Neuhaussaal zählte dieses Mal auch als Rückblick auf die Zeit mit Schloderer und Ritschel im Amt. Besonders zentral ist die Umsetzung des aktuellen Spielzeitmottos Wahrheiten.
Erfolge der aktuellen Spielzeit
Ritschel sprach von einem besonderen Abend, der im Anschluss anstehen würde. Die von Verdi geschriebene Oper »Macbeth« sei seit 25 Jahren nicht mehr in Regensburg gespielt worden, weswegen die Premiere des Stücks ausverkauft war. Insgesamt kann zur Hälfte des Theaterjahres bereits eine positive Bilanz gezogen werden. Aktuell spielt das Theater im Durchschnitt mit einer Auslastung von 80 Prozent, was eine gute Bilanz nach den Corona-Jahren und der damit verbundenen Pausierung darstellt. Erfreulich ist zudem noch, dass bislang 5 000 Neuabonnent:innen hinzugekommen sind, so Schloderer in seiner Rede.
Nicht nur weht innerhalb des Hauses ein »neuerer Geist des Miteinanders« durch den Versuch einer Kombination der fünfeinhalb Sparten untereinander. Durch verschiedenste Produktionen öffnet sich das Theater dem Publikum direkt. Beim »Balkonsingen«, das unter freien Himmel einmal im Monat stattfindet, wären laut Ritschel im Januar alleine über 400 Menschen gezählt worden. Mit dem »Dance Walk« im April findet eine Tanzperformance auf den Regensburger Straßen statt, die letzte Aufführung in dieser Spielzeit »Wahrheiten« wird nach aktuellen Planungen sogar komplett in der Stadt aufgeführt. Und nicht zuletzt die Eröffnung des Antoniushauses im Februar 2022 im Kasernenviertel bringt das Theater zum Publikum.
Herausforderungen für 2023
Doch wie jede Branche steht auch das Theater Regensburg vor großen Herausforderungen, die es zusammen mit der Lokal- und Landespolitik zu meistern gilt. Die gestiegenen Kosten für Energie und Wärme zählen ebenso dazu wie die Umsetzung der Klimabilanz. Das Theater Regensburg, so betont Schloderer, ist das erste fünf Sparten-Haus mit einer eigenen Klimabilanz, die in Kooperation mit dem Projektbüro What If entstanden ist (hier der Link zum Artikel). Erfreulich ist hierbei die Förderung durch die Kulturstiftung des Bundes mit insgesamt drei Millionen Euro durch den Fonds Zer0 für das Stück »Wahrheiten«, das komplett oder zum großen Teil klimaneutral produziert werden soll und ein spartenübergreifendes Projekt darstellt.
Schloderer bedankte sich im Rahmen der Veranstaltung auch bei der Stadt, die »fraktionenübergreifend hinter dem Theater steht«. Besonders die Sanierung des Velodroms zeige die Wichtigkeit des engen Verhältnisses. Ohne eine Förderung und die Zusammenarbeit mit dem Stadtrat wäre ein Betrieb des Theaters auch sonst kaum möglich. Um ein Beispiel zu nennen: Dank der engen Zusammenarbeit zwischen Theater und Politik konnten 19 000 Schüler:innen 50 Vorstellungen des »Wunschpunschs« zu einem günstigen Preis besuchen. Auch hier zeigt sich der Geist des Miteinander wieder. Schloderer versprach den Anwesenden, »auch im Neuen Jahr das Beste zu geben« und wünschte abschließend einen anregenden Abend bei der 17. Premiere in dieser besonderen Spielzeit.
Link zum Thema Nachhaltigkeit am Theater Regensburg: https://www.theaterregensburg.de/index/nachhaltigkeit.html#section-3
Beitragsbild: © Yvonne Mikschl, aufgenommen am 21. Januar 2023