Wohnsinn-Kolumne: Zu Hause
Manchmal, wenn ich am Donauufer meine Füße knapp über dem Wasser baumeln lasse, überfällt mich eine tiefe Melancholie. Schließlich neigt sich mein Bachelorstudium doch langsam dem Ende entgegen – und vielleicht muss ich diese schöne Stadt, mein zu Hause, bald verlassen. Deshalb heute in der Kolumne: ein kleines Gedicht an Regensburg.
von Paula Kühn
Beine baumeln von der Mauer
vor uns ausgebreitet die ganze Stadt.
Regensburg, warum bist du nur so schön?
Spitze Kirchturmspitzen, orange, rote, gelbe Häuser, chaotisch angeordnet.
Brücken, mit Schlössern geschmückt.
Die glitzernde Donau schlängelt sich mittendurch, ihre Ufer voll mit lachenden Menschen.
Vielleicht bist du für mich gerade so schön, weil in fast jeder deiner verwinkelten Gassen, an jeder Flussböschung, an jedem Café, Erinnerungen hängen.
Erinnerungen gefüllt von Glück, Lachen und Freiheit.
Dort in dieser Bar haben wir uns das erste Mal lachend in den Armen gelegen,
von dieser Brücke sind wir im Sommer immer ins Wasser gehüpft,
an dieser Bank das beste Eis geschleckt, hier das leckerste Curry gegessen.
Auf dieser Wiese mit Weinflasche in der Hand und den Sternen über uns unsere Zukunft ausgemalt und guck, da drüben, hast du zum ersten Mal meine Hand genommen.
Du bist meine Wahlheimat, mein endlich-angekommen Ort, den ich mir selbst geschaffen habe, meine Stadt in der überall glückliche Momente liegen.
Und egal wie lange ich hier noch bleiben darf – zu Hause wirst du immer ein bisschen sein.
Beitragsbild: Chi Nguyen Phung / Unsplash