Mov:ement: »Ziemlich beste Freunde« – eine Geschichte über Freundschaft und Menschlichkeit

Mov:ement: »Ziemlich beste Freunde« – eine Geschichte über Freundschaft und Menschlichkeit

Heute hat unsere Redakteurin Yvonne einen echten Klassiker aus dem Jahre 2011 im Gepäck: »Ziemlich beste Freunde« trumpft nicht nur mit Humor, sondern auch mit einem sehr gelungenen Soundtrack auf. Warum diese Mischung die vielen Auszeichnungen verdient hat, könnt ihr weiter unten erfahren!

von Yvonne Mikschl

Oft läuft er an einem Sonntag-Nachmittag in der ARD. Ein Klassiker, obwohl erst 2011 erschienen. Französische Originalsprache, einer dieser leisen Filme, die man sich immer wieder ansehen möchte. Diese Filme gibt es, einen im Speziellen: »Ziemlich beste Freunde«, eine französische Komödie.

Die Handlung ist relativ schnell erzählt: Philippe, vermögender Kunstliebhaber, ist seit einem Paragliding-Unfall gelähmt und sucht eine neue Pflegekraft, die ihm bei seinem kompletten Leben hilft. Driss, der gerade aus dem Gefängnis kommt, bewirbt sich auf gut Glück auf die Stelle – im festen Glauben an eine Absage. Doch Philippe ist von Driss‘ Art sehr angetan und wenige Tage später bekommt Driss die Stelle auf Probe. Zunächst mit vielen Herausforderungen konfrontiert, entwickelt Driss schnell seine eigene Art, seinen Patienten zu versorgen. Nicht zuletzt mit Menschlichkeit und Humor schafft er es, Philippe von ihm zu überzeugen. Zwischen den beiden entwickelt sich schnell eine Freundschaft und Driss kann seine kriminelle Vergangenheit hinter sich lassen.

Der Film brilliert durch mehrere Faktoren. Zum einen spielen die Schauspieler eine große Rolle: François Cluzet und Omar Sy in den Hauptrollen als Philippe und Driss müssen dabei hervorgehoben werden. Zum anderen überzeugt der Film durch seinen abwechslungsreichen Soundtrack. Ludovico Einaudi, der (wohl bekannteste) italienische Komponist und Pianist, trägt fünf Klavierstücke bei, die sehr gut im Film eingebaut sind. Besonders der Song »Fly« überzeugt mit seiner Dynamik. Auch die amerikanische Soul-Group »Earth, Wind & Fire« sind mit zwei Songs zu hören. Hochzeit waren zwar für die Gruppe die 80er Jahre – die bekanntesten und erfolgreichsten Songs in Deutschland sind aber die beiden im Film genutzten Songs »September« und »Boogie Wonderland«.

Der wichtigste Punkt jedoch, der nicht zu vergessen ist und leider erst vor dem Abspann deutlich wird, ist, dass der Streifen auf wahren Begebenheiten basiert: Der Film erzählt die Geschichte Philippe Pozzo di Borgo, der zum Tetraplegiker wurde, als er am 27. Juni 1993 beim Paragliding verunglückte. Aus der Angestelltenbeziehung zu seinem algerischen Pfleger entstand eine tiefe Freundschaft, nachdem di Borgos Frau verstorben war und er in eine tiefe Depression gefallen war. Beide lernten bei ihrer letzten Reise nach Marokko ihre späteren (zweiten) Ehefrauen kennen. Die Autobiografie durfte lange Zeit nicht verfilmt werden, doch die Regisseure Olivier Nakache und Éric Toledano überzeugten di Borgo schließlich – unter der Bedingung, dass ein Teil der Einnahmen an den Förderverein für Behinderte Fédération Simon de Cyrène gehen solle.

Zusammenfassend lässt sich der Film »Ziemlich beste Freunde« mit drei Attributen beschreiben: witzig, menschlich, berührend.

Viel Spaß beim Anschauen – hier noch der Trailer zum Film: https://www.youtube.com/watch?v=tveZPR3Tv1A

Beitragsbild: © rbb/Degeto/Quad Productions

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