Wohnsinn-Kolumne: Badezimmer oder Küche? Was ist wichtiger im Wohnheimzimmer? Ein Streitgespräch?
Die Beziehung zwischen Schwestern ist wie das Wetter in Regensburg in den letzten Tagen. Meistens sonnig und warm, aber auch manchmal kalt und regnerisch. Seit meine Schwester und ich nicht mehr unter einem Dach wohnen, herrscht bei uns in der Regel gut Wetter. Neulich gab es seit langem aber mal wieder Sturmwarnung.
von Hannah Ickes
Es ging dabei um eine essenzielle Frage im Leben: Was ist wichtiger im Wohnheimzimmer? Ein eigenes Bad oder eine eigene Küche? In beiden Räumen hat Sauberkeit einen hohen Stellenwert, lässt aber doch leider häufig zu wünschen übrig. Meine Schwester kannte das verdreckte Badezimmer auf ihrem Flur im Wohnheim zur Genüge, ich die Leiden einer alten Küche, die vor meiner Ankunft schon seit Jahren keinen Schwamm gesehen hatte. In beiden Räumen hatten wir gerne unsere Privatsphäre. (Oder mögt ihr es, wenn euch beim Kochen über die Schulter gesehen wird?) Und beides hatte seine Vorteile, wenn es geteilt war. Zumindest mussten wir uns dann keine Waschbeckenunter- oder Kühlschränke anschaffen.
Trotzdem liegt die Wahl des Badezimmers auf der Hand. Das muss ich zugeben. Nicht nur die Pandemie sprach im letzten Jahr dafür. Auch meine Mitbewohner*innen treffe ich lieber in der Küche als unter der Dusche und vor allem lassen sich viele Funktionen einer Küche, wenn man* denn eine eigene haben möchte, im eigenen Zimmer improvisieren. Klo und Dusche eher nicht.
Und so stellte die improvisierte Küche im eigenen Zimmer einen Kompromiss dar. Hätten wir vorher vielleicht gewusst, dass wir beide gar keine Wohnheimzimmer kennen, in denen man* zwischen eigener Küche und Bad wählen müsste, (zumindest kennen wir nur die Kombinationen: eigenes Bad und geteilte Küche, geteiltes Bad und geteilte Küche und eigenes Bad und eigene Küche), wäre es zu unserer Diskussion gar nicht gekommen. Aber so ist das ja häufig beim Streiten.
Nächste Woche gibt es dann wieder Wohnsinn von Paula.