Neue Wohnung – Neues Glück
Endlich ist es soweit: Ich bin umgezogen! Und mit dem Umzug erfuhr ich eine Aufwertung des Lebensgefühls. Eine Aufstockung quasi. Von einer 3er-Wohngemeinschaft am äußersten Stadtrand von Regensburg zu Innenstadt- und Uninähe. Doch schon jetzt wird klar, dass es in einem Wohnhaus nicht langweilig wird – es gibt immer ein paar Sachen, die mal lästig, nervig oder »creepy« scheinen…
Von Kati Auerswald
Wow – ich toure keine knappe Stunde mehr mit dem Bus durch die ganze Stadt, wo ich noch dazu umsteigen musste. Ein Luxus, dass ich mit dem Fahrrad innerhalb von Minuten an der Uni bin. Doch gewundert habe ich mich bereits. Beispielsweise über die Lebensmittel, die in regelmäßigen Abständen im Treppenaufgang meines sechsstöckigen Wohnhauses manchmal wochenlang gelagert werden – Tüten voller Brot oder Brötchen, Käse- oder Wurstpackungen, Butter oder Margarine. Meine Nachbarn scheinen es eben besonders gut mit mir und dem Rest zu meinen. Oder über die Wäsche, die mal in Körben geschichtet, mal in Form von losen Häufchen verteilt zwischen den einzelnen Stockwerken herumliegen. Okay, wir vernachlässigen oder vergessen alle mal unsere Wäsche. Sei es in der Waschmaschine, im Trockner – oder im Treppenaufgang.
Was ich dafür umso mehr genieße, ist die Tatsache, dass ich den Biomüll nicht mehr selbst (im Wertstoffhof) entsorgen muss – eine Grüne Tonne steht luxuriöserweise direkt neben dem Haus. Oder dass ich in den Gelben Sack auch leere Tetra Paks, Verpackungen UND sogar Joghurtbecher reinschmeißen darf, wo auch hier entsprechende Tonnen vorhanden sind. Ich kann nur sagen, was für ein Komfort es ist, wenn man seine Joghurtbecher nicht mehr separieren muss.
Heimgesucht wurde ich in meiner neuen Wohnung noch nicht, also kann ich davon ausgehen, dass meine Vormieterin keine Leichen zwischen den Wänden abgelegt hat. Bleibt abzuwarten, was diesbezüglich noch auf mich zukommen wird, da es zu Beginn in meiner alten WG gespukt hat. Die Haustür ist tagsüber ständig immer wieder von selbst aufgeflogen – bis ich ein »Schutzkreuz« neben der Tür aufgehängt habe; danach war der Spuk vorbei.
Das Einzige, was es noch zu lernen gibt, ist wie ich die Waschmaschinen im Wäschekeller richtig bediene. Dort habe ich bereits zweimal – natürlich ungewollt – den Boden geflutet. Nach Waschende öffnete ich vorsichtig die Tür – damit mir eine riesige Welle Waschwasser entgegenkommt und ich meine Wäschestücke einzeln nochmals kraftvoll auswringen durfte. An und für sich ist Wäsche waschen ja kein großer Akt – ich wohne jetzt schon lange genug nicht mehr zuhause, sodass ich wissen müsste, wie man seine Wäsche zu waschen hat. Eigentlich. Selbst eine Anleitung zur richtigen Bedienung der Waschmaschine, die im Keller mit aushängt, ist für mich nutzlos, was mich nicht weiter verwundert. Selbst eine idiotensichere Anleitung bringt mir keine Erleuchtung – ich hab’s einfach nicht mit Bedienungsanleitungen; sei’s von IKEA, einer neuen Mikrowelle oder Anleitungen am Laptop. Jeder hat seine Stärken und Schwächen woanders. In der Hoffnung kein drittes Mal den Wäschekeller zu fluten, seh ich’s positiv: Es kann nur besser werden.