Von wünschenswerter Freundlichkeit – Neues aus der Studentenstadt

Von wünschenswerter Freundlichkeit – Neues aus der Studentenstadt

Die Studentenstadt Pentling hat eigentlich alles, was ein Student zum Leben braucht: eine (mehr oder weniger) gute Busverbindung, ein (mehr oder weniger) funktionierendes WLAN und eine (mehr oder weniger) ausreichende Zimmergröße. Alles mehr oder weniger. Aber einen guten Ruf? Schon lange nicht mehr – vor allem, wenn man sich den Facebook-Chat unserer Studentenstadt genauer ansieht. Und das hab ich gemacht. Unter dem Motto »Commentary Corner schlägt wieder zu!« schreibe ich in meinem Teil der Wohnsinn-Kolumne über die Ereignisse in der Großberger Wohnanlage aus der Sicht eines Facebook-Gruppen-Beobachters. Heute erzähl ich euch deswegen ein wenig von wünschenswerter Freundlichkeit.

Es kommt – gerade jetzt im Sommer – des Öfteren die Zeit, wo all die Wäsche dreckig im Eck herumliegt und man manchmal nicht besonders oft ins Hotel Mama nach Hause kommt. Und das ist bei den meisten Studenten der Fall – besonders in der Studentenstadt. Umsonst hat die nicht mindestens vier Waschmaschinen und Trockner pro Haus im Keller herumstehen. Wie man die benutzt? Offensichtlich über eine Art Geldkarte. Kosten: 2,50 Euro pro Waschgang, Waschmittel exklusive, kostet ja bekanntlich mehrer. Da überlegt man sich schon genau, was man wäscht. Gott sei Dank geben die Waschküchen – ich nenne sie jetzt mal so – auch Platz zum Aufhängen der Wäsche, denn einundzwanzig Quadratmeter-Appartements sind nicht unbedingt für so etwas zu nutzen. Wobei das auch Vorteile haben kann. Warum? Aus zwei Gründen. Entweder man verbringt seinen Nachmittag damit, die Wäsche in den eigenen vier Wänden aufzuhängen, weil man Angst hat, dass sie irgendwann zu laufen beginnt und man sie stundenlang suchen muss, oder weil man Angst hat, dass Vollidioten durch die Gegend laufen.

Zum Ersten: dass Studenten irgendwie immer knapp bei Kasse sind, ist auf irgendeine Art und Weise nachvollziehbar. Aber zu mindestens was zum Anziehen sollten die Damen und Herren doch wohl haben, oder? Das denke ich mir auch, weswegen ich auch davon ausgehe, dass es kein Student ist, der da in den Waschräumen sein Unwesen treibt. Die Facebook-Gruppe wird in schönen Abständen von Posts erschüttert, die einen kopfschüttelnd und wütend zugleich zurücklassen. Die Rede ist von abhanden gekommener Wäsche. Tatort: die Wäscheleinen in den Waschräumen. Seien es ganze Wäscheständer oder nur einzelne Teile – weg kommt immer was. Der Schlaue Rat aus der Gruppe: »Melde es der Hausverwaltung.« Jedoch kam mir noch nie die glückliche Meldung unter, dass es funktionieren würde. Das schlimme an der Sache ist ja: die Waschräume sind nicht die einzigen Opfer – Vandalismus ist die oberste Tagesordnung in der Studentenstadt. Und so darf man froh sein, dass man Fotos von der eigenen Wohnungstür bekommt, die zwei Zentimeter offensteht – und es sich letztendlich rausstellt, dass man nur vergessen hat, die Tür ordentlich zuzuziehen, bevor man zusperrt…

Zum Zweiten (siehe Fußnote): es ist knapp ein Jahr her, da hatten Studenten eine verdammt kurze Nacht. Die Sirene des Feueralarms riss sie um drei Uhr morgens aus  den süßen Träumen, da der Trockner in einem der Waschküchen brannte. Die Feuerwehr schloss einen technischen Defekt aus, es handelte sich vermutlich um Brandstiftung. Ein Glück, dass die Feuerwehr Pentling gerade mal am Fuß des Bergs – nicht mal ordentlich einen Kilometer von der Studentenstadt entfernt – ihre Station hat und dass nur etwa die Hälfte der Bewohner zu dem Zeitpunkt (höchstwahrscheinlich Ende des Semesters) im Wohnheim befanden… Ich bin immer wieder froh, wenn all das passiert, wenn ich nicht da bin beziehungsweise ich davon verschont bleibe. Jedoch blieb es in letzter Zeit in diesen Dingen verdammt ruhig – irgendwie beunruhigend…

Es sind genau diese Momente, in denen ich mich frage: warum wohne ich hier überhaupt? Ganz einfach: weil’s manchmal lustig ist. Und nach dem Motto verfahre ich auch das nächste Mal, wenn es wieder heißt: Commentary Corner schlägt wieder zu!

Nächste Woche berichtet an dieser Stelle Lena Alt aus dem Regensburger Kasernenviertel…

https://www.mittelbayerische.de/region/regensburg-stadt-nachrichten/feuer-in-pentlinger-studentenwohnheim-21179-art1544638.html als Quelle für den ganzen Absatz

 

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