Am Dienstag im Studikino | Logan
Logan, besser bekannt als Wolverine aus dem X-Men-Universum, ist gealtert. Warum Superheldenfilme nicht nur für Superhelden-Filmliebhaber sind.
von Lukas Wuttke
Groß angekündigt wurde der Film als die letzte Verkörperung des Wolverine durch den aus dieser Rolle nicht wegzudenkenden Hugh Jackman.
Der ehemalige X-Men-Mutant Logan hat eine Vergiftung durch das unzerstörbare Metall Adamantium erlitten, das seine Knochen überzieht und seine Krallen formt. Seine Fähigkeit zur Selbstheilung wird dadurch immer schwächer. Das kümmert ihn jedoch nicht, denn er ist ein beinharter Kneipenschläger, der vom Leben genug hat und Schmerz nur vom Namen her kennt.
Die zweite wichtige Figur ist ein kleines Mädchen, zu welchem er eine Vaterbeziehung aufbaut, wie wir sie etwa schon aus aus dem Videospiel »The Last of Us« kennen. Die Welt mutet postapokalyptisch an; das liegt zum einen daran, dass nur noch wenige Mutanten existieren, zum anderen an der wenig farbenfrohen Kleidung der Figuren. Das Mädchen hat eine beliebige Nummer als Namen, da sie ein wissenschaftliches Testobjekt ist. Wie Wolverine hat sie die Fähigkeit zur Selbstheilung, ist ebenfalls im Besitz von Krallen und genauso blutrünstig wie ihr Ziehvater. Analog dazu ist der Film besonders brutal für etwas, was man einen ‘Superheldenfilm’ nennen könnte, aber nicht will.
Um den Umfang der Hauptfiguren abzurunden, treffen wir Patrick Stewart als Charles Xavier wieder – den telepathischen Anführer der aufgelösten X-Men. Ganz im Sinne der sich auflösenden Welt, hat er die Kontrolle über seine Kräfte verloren.
Plot und Charakterentwicklung tragen zu einem guten bis sehr guten Film bei – und das sage ich als Mensch, der keine Superheldenfilme mag und für den es zwecks fehlender Vorkenntnisse schleierhaft ist, warum sich die X-Men aufgelöst haben, warum genau Logan vergiftet wurde und was mit Charles Xavier passiert ist.
Das Studikino zeigt »Logan« (OmU) am Dienstag, 7.11.2017, ab 20 Uhr im Hörsaal H16 (Wirtschaftsgebäude)
Grafik: Anna Jopp