Eine Dekade Campusfest
Heute ist es wieder soweit: Zum zehnten Mal sorgt das Campusfest für leere Hörsäle an Uni und OTH! Organisiert wird das Ganze wie jedes Jahr vom Campus e.V. Fabien Brangeon und Nadja Närger, beide im Vorstand des Vereins, erzählen der Lautschrift im Interview, was im Jubiläumsjahr geboten ist.
Lautschrift: 10 Jahre Campusfest! Gibt es besondere Specials im dieses Jahr? Es hat sich schon herumgesprochen, dass es eine Hippiewiese geben wird.
Fabien: Die Hippiewiese ist tatsächlich kein Special von diesem Jahr, die Hippiewiese war eigentlich der Arbeitstitel von der Elektrobühne. Special ist dieses Jahr eigentlich die Heavy-Bühne.
Nadja: Wir haben eben eine Heavy Metal Band für die Hauptbühne und haben festgestellt, dass das erstaunlich gut angekommen ist. Wir haben in unserem Team ein paar Metal-Heads und die waren dann total begeistert, da eine ganze Bühne draus zu machen.
Die Hippiewiese gab es also eigentlich schon immer?
Fabien: Ja, die gab es als Elektrobühne eigentlich schon immer. Wir haben dieses Jahr ein Konzept, das ein wenig anders ist als die Jahre davor: Statt zwei haben wir jetzt sogar drei Bühnen und vom musikalischen Programm her ein bisschen separiert. Auf der Heavy-Bühne läuft auch Kultur-Programm und auf der Hippiewiese gibt es neben Musik auch Mitmach-Sachen wie Yoga oder Basteln. Das Special dieses Jahr ist vor allem die dritte Bühne.
Nadja: Und was auch neu ist: Erstmals gibt es limitiertes Merch, das heißt T-Shirts, ein paar richtige Festival-Shirts, Leinenbeutel und Festivalbändchen.
Die sind aber nur Deko.
Fabien: Richtig, nach wie vor ist das Campusfest kostenlos: Keine Bauzäune, die Leute einpferchen – es kann jeder kommen und gehen wie er will.
Zehn Jahre ist eine ganz schön lange Zeit. Wie lange seid ihr schon dabei?
Fabien: Vier Jahre. Ich hatte aber davor schon mit dem Campus e.V. zu tun.
Nadja: Ich bin seit dreieinhalb Jahren dabei. Das Campusfest gibt es jetzt tatsächlich schon seit zehn Jahren, aber am Anfang war das noch viel kleiner. Der Campus e.V. hat sich übrigens auch erst aus der Organisationsgruppe des Campusfests gegründet. Davor war das eine lockere Verbindung von Freunden, die das organisiert haben und die haben dann irgendwann den Verein gegründet.
Fabien: Es ist auch wichtig zu erwähnen: Wir haben ja auch Kontakt zu anderen Gruppen in Bayern und so solide wie wir ist kaum eine organisiert. Wir haben super Strukturen und gute Rücklagen, die es uns erlauben, sauber zu produzieren. Und wir haben natürlich ein super Booking. Und ein Super-Team, das mit Herzblut dabei ist.
Wie finanziert sich das Campusfest eigentlich?
Nadja: Hauptsächlich über Sponsoring. Die drei Hauptsponsoren sind dieses Jahr das Architekturbüro Dömges, dieses Jahr neu dabei und für die Musikbühne, außerdem ist Eichhofener schon seit Ewigkeiten dabei. Die sind ja auch unsere Bierlieferanten und machen die Heavy-Bühne. Die Hippiewiese wird von der Maschinenfabrik Rheinhausen gesponsert, auch die sind neu in diesem Jahr. Wir haben aber auch viele Nebensponsoren, von denen die ein oder anderen auch einen Stand haben, so wie die AOK zum Beispiel.
Es gibt also reichlich Musik und Kultur bei den Bühnen und Stände der Sponsoren – was noch?
Nadja: Es gibt ganz viele Infostände, Campus Asyl hat zum Beispiel einen. Und die studentischen Vereinigungen haben natürlich wieder Stände.
Wie sieht es denn mit der Musik aus? Was habt ihr dieses Mal an Künstlern gebucht?
Nadja: Wir versuchen ja immer regionale Künstler zu fördern. Auf der Musikbühne zum Beispiel haben wir ja sechs Bands und nur die letzten zwei sind wirklich überregional. Die Opener sind Tourists in a Daydream aus Regensburg und Landshut, Beisser ist aus Regensburg, Filistine auch aus Regensburg und Umgebung. Die Sauna kommt mehr aus der Müncher Richtung. Die Haupt-Acts Giant Rooks und Leoniden kommen aus dem Norden Deutschlands. Auch auf der Heavy- Bühne sind die meisten aus der Region. Wir versuchen da eine gute Balance zu finden.
Fabien: Das Kulturprogramm der Hippiewiese ist auch komplett aus Regensburg. Musiktechnisch haben wir dieses Jahr zwei Acts, die von extern kommen: Zum einen Marius Hörsturz & René Bischop, die kommen aus dem Allgäu. Zum anderen Tony Casanova aus Berlin. Besonders an der Elektrobühne ist auch, dass die Künstler überwiegend live produzieren und kein DJ-Set spielen. Dadurch, dass die Bühne eigentlich die Wiese ist, soll ein musikalisches Miteinander entstehen.
Eine letzte Frage noch – die Afterparty, die ihr ja bisher auch immer gemacht habt, wird dieses Jahr vom Studentenfunk organisiert. Warum die Entscheidung, das abzugeben?
Nadja: Wir haben da immer viel Spaß auch daran gehabt, aber es war einfach zu viel. Mit der OTH und der Universität ist vereinbart, dass bis zum nächsten Tag alles komplett aufgeräumt ist. Das ist natürlich nicht möglich, aber so gut wie es geht, versuchen wir da die ganze Nacht, alles wegzuräumen. Die Leute, die mit zur Aftershow-Party gehen und dort schauen, dass alles läuft, fehlen uns dann natürlich dabei. Mit dem Studentenfunk haben wir jetzt schon öfter zusammengearbeitet und das hat immer super funktioniert. Da sind wir sicher, dass das genauso gut läuft.
Das Interview führte Benedikt Dietsch.
(Bilder: Campus e.V., almesberger.com)