Am Dienstag im Studikino | Slapstick-Krimi mit Tiefgang
»The Nice Guys« ist ein Actionfilm, der Ende der 1970er Jahren in Los Angeles spielt. Nicht nur die Outfits der Darsteller, auch die gesellschaftlichen Hintergründe werden sehr zeitgetreu getroffen.
von Regina Polster
Der erst in diesem Jahr erschienene Streifen ist für einen amerikanischen Kinohit sehr freizügig, er handelt von zwei relativ ungeschickten Detektiven (gespielt von Russell Crowe und Ryan Gosling) die, so will es der Zufall, gezwungenermaßen gemeinsame Sache machen müssen. Obwohl beide nicht sonderlich talentiert wirken, schaffen sie es doch immer wieder, der Lösung ihres Falls einen Schritt näher zu kommen. Ob glückliche Zufälle oder doch ein Funke Können, in jedem Fall spielt auch die 13-jährige Tochter des jüngeren Duo-Parts Holland March (gespielt von Ryan Gosling) eine nicht unerhebliche Rolle bei den mehr oder weniger erfolgreichen Ermittlungsaktionen.
Zunächst wirkt der humorvolle Film recht einfach, das Publikum wird von der Tollpatschigkeit der Ermittler unterhalten, Action- sowie teils Nacktbilder runden den Eindruck der wilden 70er Jahre ab. Tatsächlich aber steckt mehr hinter dem zweieinhalbstündigen Kinohit. Themen, die gerade in dieser Zeit sehr aktuell waren, wie Umweltverschmutzung und Proteste gegen den boomenden Kapitalismus, spielen die eigentliche Hauptrolle.
Diese Themen haben auch in der heutigen Zeit nichts von ihrer Brisanz verloren, weshalb »The Nice Guys«, getarnt als witziger Spielfilm, nicht nur als flaches Entertainment-Kino abgestempelt werden sollte. Ein interessantes Detail: Einige Vorkommnisse des Films basieren auf tatsächlichen Erlebnissen eines Privatdetektivs aus den 90er Jahren.
Das Studikino zeigt »The Nice Guys« am Dienstag, 06. Dezember 2016, ab 20 Uhr im Hörsaal H16 (Wirtschaftsgebäude)
Grafik: Anna Jopp