53 Asylsuchende
Das 400-Seelen Dorf Appel stellt sich die Frage: “Wohin mit 53 Asylbewerbern?”
Die Kinos im Andreasstadel zeigen in Kooperation mit dem Arbeitskreis Asyl von Amnesty International Regensburg heute eine eindrückliche Dokumentation über die Frage einer „sozialverträglichen“ Willkommenskultur in Deutschland. Willkommen auf Deutsch ist ein emotionaler, aber auch amüsanter Dokumentarfilm, der zeigt dass die Situation zwar schwierig, aber auf keinen Fall hoffnungslos ist. Unsere Redakteurin Sophia Latka-Kiel hat ihn sich angesehen.
Die beiden Regisseure Carsten Rau und Hauke Wendler haben in ihrem Film fast ein Jahr lang Menschen begleitet, die unmittelbarer Teil der Flüchtlingssituation in Deutschland sind: Anwohner, Asylsuchende, Behördenvertreter, Wutbürger und ehrenamtliche Helfer. Die Geschicke der einzelnen Parteien werden aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet, ihre Hoffnungen und Ängste treten zu Tage. Dabei sind die Sorgen der Protagonisten zwar unterschiedlich, aber doch sehr ähnlich: Sie fürchten um ihre Existenz, um ihre Zukunft.
Der Film schafft es, ohne eigene Wertung (was in dieser hitzigen Debatte nicht mehr selbstverständlich ist), die Perspektiven aller Beteiligten einzufangen und dem Zuschauer Einblick in die Situation der Betroffenen zu gewähren. Ein nüchterner und bemerkenswerter Beitrag über den Zwiespalt einer Gesellschaft, die ihren Platz zwischen Willkommenskultur und Angst vor dem Fremden, überforderten Behörden und der Bereitschaft, Fremde in den eigenen vier Wänden aufzunehmen, sucht.
Ein Thema, mit dem wir uns heute und in Zukunft beschäftigen müssen, denn dieses Problem wird durch Wegschauen nicht gelöst werden.
Nur noch heute, am 1.5. um 18:30 Uhr im Andreasstadel. Sehenswert!
Willkommen auf Deutsch, R: Carsten Rau und Hauke Wendler, Deutschland 2014, 93 Min