"Alle haben Bock drauf!"
Das Pfingst-Open-Air 2014 ist vorbei. Ein heißes Wochenende voller Musik und Sonne liegt hinter den rund 7000 Festivalbesuchern. Mit dabei: die Lautschrift im Gespräch mit Bbou.
Auch wenn dich viele Leute in Regensburg wahrscheinlich schon kennen werden, kannst du dich trotzdem kurz vorstellen?
Servus! Ich bin da Michl, aka BBou aka Boarischer Bou. Ich komme aus der Oberpfalz und mache seit zehn Jahren Musik und seit fünf Jahren auch Musik in Mundart, also bayerisch. Ich mach Musik, genau.
Du rappst ja auf bayerisch, hast allerdings früher auch Musik auf hochdeutsch produziert und distanzierst dich davon jetzt eher. Warum?
Ja, distanzieren vielleicht nicht, aber ich mach’s halt nicht mehr. Ich hab vorher auf hochdeutsch gerappt, aber das hat einfach nicht gepasst, auch weil ich so nicht spreche. Wenn ich eine Geschichte erzählen will, kann ich die auf hochdeutsch gar nicht rüberbringen. Das geht einfach nicht, das ist nicht authentisch. Irgendwann hab ich auf Mundart gemacht, das alte Zeug ist halt da und gehört auch zu meiner Entwicklung. Ohne diese Sachen wäre ich nicht der, der ich jetzt bin.
Denkst du, dass bayerisch auch ein Kulturgut ist, das man bewahren und fördern muss?
Mich würde es freuen, wenn es bewahrt wird. Aber mir ist klar, dass das auch bloß funktioniert, wenn man Kinder bekommt und die dann dementsprechend aufzieht und ihnen was mitgibt. Was passieren wird, weiß man nie. Ich fände es gut, wenn es bewahrt werden könnte, aber in unserer Zeit mit den ganzen Medien ist es eine andere Welt, die mit bayerisch vielleicht manchmal nichts mehr anfangen kann. Deswegen weiß ich nicht, wie lang das Ganze noch halten wird und versuche meinen Teil dazu beizutragen!
Deine Musik funktioniert ja sogar um einiges besser, seit du Musik auf bayerisch machst. Hat sich das Publikum seitdem stark verändert oder konntest du Fans mitnehmen?
Nein, eher weniger. Die meisten Leute wissen von dem vorher gar nichts.
Wieso denkst du, dass du jetzt erfolgreicher bist als vorher? Hängt es vielleicht damit zusammen, dass du jetzt authentischer deine Texte präsentieren kannst?
Ja klar, es ist jetzt authentischer! Wenn ich was erzähle, dann steckt mehr oder weniger oft was dahinter. Klar kommt es darauf an, aber ich kann mich nicht verstellen und so kann ich mit den Leuten reden, wie ich es will und das ist wahrscheinlich der Unterschied.
Du warst ja bereits 2013 am P:O:A. Hat dieses Festival einen besonderen Charme auf dich?
Ja, es ist saugeil! Die ganzen Leute helfen zusammen und bauen alles gemeinsam auf und helfen mit. Das sind alles Leute aus der Gegend und das find ich super. Auch, dass alles so persönlich ist: Man kennt sich gegenseitig und alle haben Bock drauf. Ich denke, bei einem richtig großen Festival hat man dieses Gefühl eher weniger.
Spielst du dann lieber vor einem größeren Publikum, vielleicht auf einem großen Festival, oder magst du lieber kleinere Auftritte, die dann auch privater sind?
Das ist so eine Frage, keine Ahnung. Das kommt immer darauf an in welcher Stimmung ich gerade bin, auf was ich gerade Lust hab.
Möchtest du den Regensburger Studenten noch abschließende Worte mitgeben?
Ja, die Regensburger Studenten sollen gescheit studieren und was aus ihrem Leben machen und nicht nur saufen und von Bar zu Bar tingeln, was in Regensburg leicht möglich wäre. Aber natürlich sollen sie auch das Feiern nicht vergessen!