Konvent wird ausgeglichener
Die Bunte Liste bleibt nach den Hochschulwahlen weiterhin die stärkste Partei im Konvent. Im Vergleich zum Vorjahr verliert sie aber zwei Stimmen, während die LAF/Jusos-Hochschulgruppe und der RCDS Sitze gewinnen. Für die Bieraten gibt es mit einem Listenvertreter einen Überraschungserfolg.
Die Sitzverteilung im politischen Konvent.
Als am Dienstagabend die Universitätsverwaltung im schwül-warmen Senatssaal das vorläufige Ergebnis der Hochschulwahlen verkündete, konterkarierten die Reaktionen der beteiligten Listenvertreter den emotionalen Wahlkampf der vergangenen Wochen. In Jubelstürme brach keiner aus – und Grund zur Enttäuschung hatte eigentlich nur die liberale Hochschulgruppe (LHG), die bei den Konventswahlen als einzige Liste komplett leer ausging.
Den größten Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete die LAF/Jusos-Hochschulgruppe. Statt nur drei schicken die Jungsozialisten diesmal sechs Abgeordnete in den Konvent. Listenvertreter Heinrich Kielhorn freute sich über das Wahlergebnis: „Es hat sich alles ausgezahlt. Unter den Studierenden scheint sich rumgesprochen zu haben, dass wir gute Politik machen. Wir haben ein gutes Programm und das gilt es jetzt durchzusetzen.“
Die Bunte Liste (BL) konnte ihre letztjährige Mehrheit von elf Konventssitzen in diesem Jahr nicht ganz wiederholen. Mit neun Sitzen ist sie aber wieder stärkste Partei im studentischen Parlament. „Wir sind zufrieden“, sagte Daniel Gaittet, der einer der BL-Vertreter im Konvent sein wird. „Wir sind weiterhin die stärkste Kraft und können so Hochschulpolitik mitgestalten. Unser Ergebnis zeigt, dass die Stimmungsmache der Jusos und des RCDS nicht gezogen hat.“
Auch Benjamin Gürtler, frisch gewählter Senatsvertreter des RCDS, war zufrieden. Seine Partei hat mit sechs Sitzen im Konvent im Vergleich zum Vorjahr ein Mandat dazugewonnen: „Für uns ist es ein gutes Ergebnis, wir konnten unseren sechsten Sitz zurückerobern. Wir hoffen, dass wir unsere Ideen, soweit es möglich ist, einbringen können.“
Einen Überraschungserfolg können die Bieraten feiern, die mit Martin Oswald einen Vertreter im Konvent stellen werden. Für die Liste ist es das Debüt auf Konventsebene. In den kommenden Wochen werden sich die Listen auf die Besetzung des SprecherInnenrats für das kommende Jahr einigen müssen. Ausgeschlossen ist von Seiten der Bunten Liste nur eine Koalition mit dem RCDS. Sonst zeigen sich die Parteivertreter für alle Koalitionen offen.
Nur Mardi bleibt weiter im Senat
Angehörige der aufgestellten Listen und interessierte Studierende schauen gebannt zur Verwaltungsbeamtin, die die Ergebnisse der Hochschulwahlen verliest.
In den Senatswahlen konnte nur Ssaman Mardi (BL) sein Amt als studentischer Vertreter behaupten. Barbara Bachl (BL) und Michael Hartenberger (RCDS) mussten ihre Sitze an Christoph Pflock (LAF/Jusos), Sven Seeberg-Elverfeldt (Grüne Hochschulgruppe) und Benjamin Gürtler (RCDS) abgeben. Ab dem kommenden Semester sind vier statt drei studentische Vertreter im Hochschulsenat vertreten. Das wurde im vergangenen Semester beschlossen.
Wahlbeteiligung so niedrig wie seit zehn Jahren nicht mehr
Die Wahlbeteiligung war auch 2013 wieder niedrig: Für die Senatswahl machten 11,6 Prozent der Studierenden ihre Kreuzchen, für den Konvent 11,4 Prozent. Quelle: Universität Regensburg
Die Wahlbeteiligung ist im Vergleich zu den letzten Jahren weiter gesunken und lag bei den vorläufigen Ergebnissen nur bei 11,4 Prozent, dem niedrigsten Wert der letzten sieben Jahre (für den Konvent gibt es keine Zahlen zur Wahlbeteiligung vor 2007). Beim Senat gaben mit 11,6 Prozent nur unwesentlich mehr Studierende ihre Stimme ab. „Das ist schade, dass wir es alle wieder nicht geschafft haben, mehr Leute an die Wahlurnen zu bringen“, sagte Gürtler vom RCDS. Kielhorn von der LAF/Jusos-Hochschulgruppe bezeichnete die Prozentzahl als „erbärmlich wie immer“, fand aber noch einen positiven Aspekt: „Dafür, dass das Wetter so schön war, ist es nicht so schlecht.“
Update: Statement der liberalen Hochschulgruppe
Mittlerweile gibt es ein Statement der liberalen Hochschulgruppe (LHG) zum Wahlausgang. Die LHG bekam nicht genügend Stimmen, um in den Konvent einziehen zu können.
„Natürlich hätten wir uns für die LHG selbst ein besseres Ergebnis gewünscht. Insgesamt betrachtet können wir aber zufrieden sein, einen Anteil daran geleistet zu haben, die Alleinstellung der Bunten Liste in diesem Konvent verhindert zu haben. Mit der neuen Vielfalt an Meinungen, die nun auch Berücksichtigt werden müssen, wird die Hochschulpolitik für viele sicher wieder interessanter. Denn die Wahlbeteiligung ist von allen Ergebnissen das bedauernswerteste.“
Lars Kesenheimer, LHG
Im Konvent sitzen für die einzelnen Listen:
Bieraten
Martin Oswald
Bunte Liste/Grüne Hochschulgruppe
Barbara Bachl
Diana Brunninger
Sylvia Erben
Christiane Fuchs
Daniel Gaittet
Matthias Gilch
Maximilian Kawasch
Elisabeth Perzl
Hannah Riede
LAF/Jusos
Claudia Blukot
Sven Hübschen
Heinrich Kielhorn
Ann-Kathrin Lutz
Marius Meier
Christoph Pflock
RCDS
Alexander Eiber
Martin Fürst
Benjamin Gürtler
Elisabeth Lüftl
Siegfried Nürnberg
Verena Rau