Die Zukunft des Semestertickets: Die Wahl liegt bei den Studenten

Die Zukunft des Semestertickets: Die Wahl liegt bei den Studenten

Die Entscheidung über die Zukunft des Semestertickets liegt nun in den Händen der gesamten Studierendenschaft der Uni und Hochschule. Am Donnerstagnachmittag diskutierten die gewählten Studierendenvertreter in einer außerordentlichen Sitzung des Konvents über das weitere Vorgehen. Das Ergebnis: Zwei Modelle werden allen Studierenden nun per nds-Account-Abstimmung zur Wahl gestellt.

Das erste Modell ist das bereits vergangenen Freitag vorgestellte Opt-In-Modell, das eine Trennung zwischen vorlesungsfreier Zeit und Semesterferien vorsieht. Demnach würde das verpflichtende Ticket für die Vorlesungszeit im kommenden Sommersemester 2013 59 Euro kosten. Optional könnte für die vorlesungsfreie Zeit mit diesem Modell ein Ticket für 25 Euro erworben werden. In der Summe wären das dann 84 Euro für das komplette Sommersemester. Bis zum Wintersemester 2015/16 würde der Ticketpreis für die Vorlesungszeit auf 79 Euro angehoben werden – der Ticketpreis für die Semesterferien jedoch auf null sinken.

Die Trennung zwischen vorlesungsfreier Zeit und Semesterferien gilt im zweiten vorgeschlagenen Modell nicht – dafür wären hier für das gesamte kommende Sommersemester insgesamt 72 Euro zu entrichten. Bis zum Wintersemester 2015/16 würde es aber auch in diesem Modell zu einer Preissteigerung auf 79 Euro kommen.

Das 59-Euro-Modell, das Votum der Vollversammlung, hatte der studentische Verhandlungsführer Ssaman Mardi bereits in der Konventssitzung am Dienstag für gescheitert erklärt. Es sei der RVV Arbeitsgruppe (AG) nicht gelungen, die öffentliche Hand für eine finanzielle Unterstützung zu gewinnen. Für ihn seien beide nun zur Wahl stehenden Vorschläge „Kapitulationsmodelle“. Ginge es nach ihm, würde er lieber „mit wehenden Fahnen untergehen“, so Mardi. Auch diese Option wird den Studierenden zur Wahl gestellt: Die dritte Möglichkeit sieht eine Ablehnung beider Modelle und damit die Abschaffung des Semestertickets vor.

Diese Optionen hat sich die seit Dienstag neu besetzte RVV AG nun vom RVV bzw. Landrat Herbert Mirbeth vorschlagen lassen. Dafür wurde er nachträglich vom SprecherInnenrat legitimiert – die personelle Neubesetzung und Mandatierung seitens des Konvents war am Montag aufgrund einer Überschreitung der maximalen Sitzungszeit von vier Stunden nicht mehr möglich gewesen. Zwar kann der SprecherInnenrat rein rechtlich keine Verträge unterschreiben – das könnte nur eine Verfasste Studierendenschaft – doch Gerlinde Frammelsberger vom Studentenwerk Niederbayern/Oberpfalz, der Vertragspartner, hatte bereits in der Vollversammlung betont, sie werde sich nach dem Votum der Studierenden richten.

Die nds-Account-Abstimmung läuft von spätestens Montag, dem 26. November, bis mindestens Donnerstag, den 29. November. Ursprünglich sollte die Wahl ab dem heutigen Freitag möglich sein, aber aufgrund einer zufällig stattfindenden Personalversammlung an der Hochschule konnte die Umfrage nicht so schnell realisiert werden. In einer gemeinsamen Pressemitteilung der Studierendenvertretungen von Universität und Hochschule wurden die beiden zur Wahl gestellten Modelle als „Kompromiss“ zwischen den Vorstellungen der Studenten beider Einrichtungen bezeichnet: Eine Umfrage der Hochschule habe deutlich gemacht, dass für die Hochschul-Studenten ein teueres Ticket in Frage kommt. Demgegenüber steht das 59-Euro-Votum aus der studentischen Vollversammlung der Universität. Alexander Straub, Sprecherrat der Hochschule erklärte: „Wir sind zufrieden, den Studierenden doch noch Alternativen präsentieren zu können.“

Text und Foto: Christian Basl. Das Foto zeigt die Konventssitzung am 17. Oktober. 

 

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