Tanzen nach Berliner Art

Tanzen nach Berliner Art

Mit ihrem Projekt BerlinskiBeat bringen die Musiker um Corvus Corax und DJ Robert Soko ihre tanzbare Seite zum Vorschein. Der Lautschrift verraten Castus alias Karsen Liehm und Norri alias Norbert Drescher ihre musikalischen Vorlieben, Details von Festivalbesuchen und Hintergründe zum Leben als Musiker.

Lautschrift: Wie geht es euch nach eurem Auftritt gerade eben?

Castus: Wirklich gut. Hier gibt es leckeres Bier, die Party ist toll und das Wetter wirklich gut. Der Auftritt war auch wirklich klasse, wir machen Tanzmusik, die Leute haben getanzt. Was will man mehr?

Ihr seid wirklich viele Künstler, könnt ihr ein bisschen detaillierter erzählen, was ihr so macht?

Castus: BerlinskiBeat wird als Weltmusik bezeichnet, aber eigentlich ist es auch ein extremes Gemisch. Unsere CD heißt Gassenhauer, darin mischen wir die 20er Jahre Musik aus Berlin mit Balkanmusik, spielen Trompeten, Hörner und Dudelsäcke. Außerdem haben wir drei Percussionisten und Schlagzeuger da. Dann haben wir die Texte noch darauf angelegt, die Leute zum Tanzen zu animieren. Es soll Spaß machen.

Norri: Außerdem muss man noch unser achtes Bandmitglied erwähnen: Die feine Elektronik.

(Lacht)

Eure Outfits sind dazu passend ausgewählt oder ändert sich das Konzept ständig?

Castus: Sagen wir mal so, wir finden Anzüge cool. Außerdem haben wir ja noch andere Projekte, wir sind da ein bisschen schizophren. Damit wir dann selber noch unterscheiden können, was wir gerade machen, haben wir uns entschieden, bei BerlinskiBeat einen Anzug und einen Hut anzuziehen. Das macht Spaß.

Wenn wir schon beim Anzug sind, eure blauen Krawatten ähneln von der Farbe her ein bisschen der bayerischen Flagge. Wie passt eure Berliner Musik denn hier ins tiefste Bayern?

Castus: Wir sind sehr gerne hier. Wir waren auch mit unserem anderen Projekt Corvus Corax oft hier, um Konzerte zu geben. Die Bayern sind den Berlinern sehr ähnlich, auch wenn sie das nicht gerne hören: In beiden Bundesländern wissen die Leute genau, wie man richtig feiern kann.

Ihr habt jetzt gerade“ Corvus Corax“ angesprochen. Wo siedelt ihr die Hauptunterschiede an?

Castus: Corvus Corax macht weltliche, mittelalterliche Musik. Zwar ist die Band auch fürs Feiern angelegt, aber mit dem letzten Album waren wir eher so im Wikinger Reich und bei den Kelten. Das ist natürlich martialischer. Da erzählen wir Geschichten von den Meerjungfrauen und den vergangenen Zeiten. Wir haben auch andere Instrumente, riesengroße Drehleiern, Percussion Instrumente. BerlinskiBeat geht es vor allem um den Tanz und das ausgelassene Feiern.

Macht euch ein Projekt eventuell mehr Spaß als das andere?

Norri: Der geniale Trick dabei ist, das man immer etwas anderes macht und dabei zu jeder Zeit Spaß hat. Wir ergänzen uns damit. So wird es nie langweilig.

Wenn es schon um Spaß geht: Seid ihr persönlich auch Festivalgänger, findet ihr Gefallen an so etwas?

Castus: Brauchen wir gar nicht. Wir haben ja noch ein anderes Projekt, in dem es um moderne Klassik geht. Aus diesen Gründen sind wir soviel in der Welt unterwegs, dass wir jedes Wochenende Party haben. Wenn wir dann nach Berlin zurückkommen, lassen wir es auch krachen, aber wir müssen dafür nicht unbedingt auf ein Festival fahren. Das liegt einfach daran, dass wir unser Hobby zum Beruf gemacht haben.

Norri: Es kann aber durchaus passieren, dass der Eine oder Andere von uns noch einen Tag auf einem Festival, auf dem wir selber spielen, verendet.

Castus: Ja, der hier (zeigt auf Norri): Das war dann so schlimm, dass er ein blaues Auge hatte, der Zeh  gebrochen war und das Telefon im Schlamm steckte.

Habt ihr vor, es auch heute noch so krachen zu lassen?

Norri: Das wissen wir noch nicht, genau. Das ist immer spontan.

Castus: Wir schonen uns heute wohl eher für den Auftritt morgen mit Corvus Corax.

Dann viel Spaß morgen und vielen Dank für das Interview

Interview: Cathrin Schmiegel

Fotos:  Pia Weishäupl

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